Das Handwerk schmackhaft machen
Ausbildungsmesse Der Wallersteiner Gewerbeverband informierte über die Handwerksberufe in der Region. Die Firmen boten einen Überblick über ihre Angebote
Wallerstein Das Donau-Ries hat viele erfolgreiche Handwerksbetriebe, dennoch leiden auch sie unter der demografischen Entwicklung und immer weniger Schülern, die sich für deren klassische Berufe interessieren.
Darum gründete der Gewerbeverband „Marktplatz Wallerstein“eine Ausbildungsmesse, die heuer in der örtlichen Mehrzweckhalle ihre dritte Auflage erfuhr. Ziel dabei ist es nach wie vor, Jugendlichen im Ries die Möglichkeiten der Ausbildung, und vor allem auch dem Handwerk mehr Auszubildende, näherzubringen.
So fanden sich diesmal neben 13 Firmenausstellern aus Wallerstein und Umgebung auch wieder die Bauinnung Donau-Ries und die Handwerkskammer Schwaben ein, Schüler der örtlichen Moll-Bercy-Mittelschule und der MariaWard-Realschule sowie den Mittelschulen aus Deiningen und Oettingen zu informieren und sich ihren Fragen zu stellen.
Nicht alle Lehrstellen können besetzt werden
Der Tenor der Betriebsvertreter ist bekannt: Sie bilden zwar schon lange und viel aus, würden dies aber gerne noch umfangreicher machen, sagte dann auch Geschäftsführer Norbert Rühl von der Hopf Packaging GmbH, die mit großem Werbestand und auch infomierenden Lehrlingen vertreten war.
„Wir könnten eine Vielzahl von Ausbildungsberufen im Kunststoffbereich zur Verfügung stellen, doch sie werden nicht wie von uns ge- wünscht angenommen“, so Rühl. Und auch Claudia Weißenburger, kaufmännische Leiterin der Fremdinger Thannhauser GmbH sagte: „Wir haben heuer drei Junggesellen, hätten aber auch fünf junge Leute ausbilden können, wenn wir sie bekommen hätten“. Ins gleiche Horn bläst auch Josef Leberle, Leiter des Ausbildungszentrums der Bauinnung Donau-Ries, die bereits seit Jahren über abnehmende Lehrlingszahlen klagt: „Mit dem dualen Ausbildungssystem sind wir weltweit führend, und auch Handwerkern stehen nach der Lehre Weiterbildung und Karriere offen, dennoch bekommen wir immer weniger Lehrlinge in unsere Berufe.“
Über die Ausbildungsmöglichkeiten sprach auch Frederic Schießl von der Handwerkskammer Schwaum ben, die unter ihren 30000 Mitglieder und 140000 Beschäftigten derzeit 11 000 Auszubildende habe. 4000 neue Lehrverträge seien dieses Jahr unterschrieben worden, so Schießl, dennoch reichten diese nicht mehr aus. Auch online könnten sich die Jugendlichen gut über www.lehrstellenboerse-schwaben.de informieren, so Schießl.
Eine Podiumsdiskussion mit Betriebsund Innungsvertretern leitete der Moderator des Vormittags und als zweiter Vorsitzende des Wallersteiner Gewerbeverbandes, einer der Organisatoren der Veranstaltung, Xaver Neureiter junior. Dabei interessierten sich die Jugendlichen in der Mehrzweckhalle vor allem für die Dauer der Praktika, Ausbildungen sowie den Entlohnungen dafür.