Wie alles begann: Verschönerungsverein feiert
Zum 125-jährigen Bestehen wird nicht nur zurückgeblickt
Nördlingen Der Nördlinger Verschönerungsverein (VNN) feiert im Oktober ein besonderes Jubliäum: sein 125-jähriges Bestehen. Für den Vorstand ist das Anlass, um zurückzublicken und ins aktuelle Vereinsleben zu schauen.
Damals am 22.10.1892 kamen im Hotel Fadenherrn in Nördlingen 31 Personen zusammen, um den VVN zu gründen. Ihr Ziel war eine Art „grüne Denkmalpflege“, um „den Zauber der einstigen Reichsstadt möglichst zu erhalten“. Das, was zum historischen Charakter Nördlingens gehörte und die Originalität der Stadt ausmachte, wollte man mit Grünanlagen verschönern. Der Vorstand der ersten Stunde setzte sich wie folgt zusammen: Dr. Karl Frickhinger als Vorstand, Max Gaab als Betriebsleiter, Karl Rehlen als Schriftführer und Redakteur Theodor Brandt als Schriftführer. Rechtsanwalt Fischer, Prof. Heller, Kaufmann Siegmund Höchstätter, Rektor Mayer und Zollverweser Schmidt vervollständigten den Vorstand. Man traf sich gleich im Anschluss wöchentlich. Bis zur ersten Generalversammlung konnten sich 93 Mitglieder für die Idee des Vereins begeistern.
Das Hauptaugenmerk lag auf der Marienhöhe. Es folgten Wegweiser im Wald des Fürsten OettingenWallerstein, eine Erinnerungstafel auf dem Niederhaus und das „Schänzleprojekt“. Schon 1893 waren Arbeiten am Melchior-MeyrDenkmal vor dem Reimlinger Tor im Gange. Am Bäumlesgraben wurden Bänke aufgestellt. Wegweiser erschlossen die Wanderregion um den Thalberg, den Hohlenstein und den Blankenstein. Auch der Eierweg bei Ederheim erhielt eine Beschilderung. Mit einer Erinnerungstafel an der Marienhöhe – am Hexenfelsen – ehrte man den verstorbenen Rechtsrat Dittmar, der die Marienhöhe bereits 1834 als Park einrichten ließ. In den nachfolgenden Jahrzehnten hatte der Verein elf erste Vorsitzende, unter anderem der Sohn des Vereinsgründers, Ernst Frickhinger, sowie zuletzt Michael Frickhinger und Wendelin Hintermaier. Im Juli 2015 übergab Josef Eichert nach zehn Jahren das Amt des ersten Vorsitzenden an Susanne Vierkorn. Rita Maile (Zweite Vorsitzende), Karlheinz Wiesinger (Kassierer), Kerstin Deffner (Schriftführerin), Hans-Georg Sigel und Gerhard Breyer komplettieren die Vorstandschaft. Die Ortsteile ohne eigenen Gartenbau-/Verschönerungsverein werden durch die jeweiligen Stadträte bzw. Ortssprecher in die Vereinsarbeit eingebunden.
„Für uns ist wichtig, außer dem Bewahren des in der Vergangenheit Geschaffenen auch künftig durch neue Projekte das äußere Erscheinungsbild unserer Stadt zu bereichern und dies für die Bürger erlebbar zu machen“, sagt Susanne Vierkorn.
Im Jahr 2016 unterstützte der Verein daher die Anschaffung der Spielgeräte in der Altstadt, dieses Jahr wurde das Lehrprojekt „Pflasterarbeiten bei den Bänken auf der Marienhöhe“in Zusammenarbeit mit der Bauinnung durchgeführt; abgeschlossen ist auch die Erneuerung von Hinweisschildern in den Frickhinger-Anlagen. Demnächst wird das Schulprojekt „Kräuterhochbeet am Hafenmarkt“mit der Realschule Maria Stern realisiert, für den Verein wichtig, um auch der nächsten Generation die Freude an der Natur weiterzugeben. Bei jedem dieser Projekte hat der Verschönerungsverein Paten und Sponsoren an der Seite, bei denen er sich bei dieser Gelegenheit nochmals ausdrücklich bedankt (Mittwoch, 15. November, um 19 Uhr, in der Alten Schranne). Die Organisation der Projekte läuft über den Verein, die Umsetzung in Zusammenarbeit mit der Stadt Nördlingen.
Was in der Jahresplanung nicht fehlen darf, ist die im November stattfindende Blumenschmuckprämierung in der Alten Schranne. Jeder Bürger kann seinen eigenen Teil zur Verschönerung der Heimatstadt beitragen. Mit den Übergaben der Urkunden bedankt sich der Verein für diesen Beitrag.
Im Oktober 2017 feiert der VVN mit 70 Mitgliedern sein 125-jähriges Bestehen. Andrea Kugler wird am Donnerstag, 12. Oktober, um 19 Uhr, beim Stammtisch des Historischen Vereins im Hotel am Ring einen geschichtlichen Rückblick geben und am Sonntag 22. Oktober, also am Gründungstag des Verschönerungsvereins, spaziert man mit Geoparkführer Michael Eßmann über die Marienhöhe. Beide Veranstaltungen sind kostenlos und können jederzeit ohne vorherige Anmeldung besucht werden.