Rieser Nachrichten

Glückwünsc­he zu einem „dreckigen Sieg“

Nach dem Patzer des schärfsten Verfolgers hat der TSV bereits vier Punkte Vorsprung auf den Tabellenzw­eiten. Der eigene Heimsieg gegen Raisting gerät allerdings zur mühevollen Angelegenh­eit

- VON KLAUS JAIS

Nördlingen „Es war diesmal ein dreckiger Sieg, den wir natürlich auch mitnehmen. Wir haben uns schwer getan, Raisting hat das gut gemacht. Es hat sich bewahrheit­et, dass man Mannschaft­en nicht nach ihrem Tabellenpl­atz bewerten darf“, erklärte Andreas Schröter, der Trainer des TSV Nördlingen, nach dem 3:2 (2:2)-Erfolg seiner Mannschaft über den SV Raisting. Durch die gleichzeit­ige Niederlage des schärfsten Verfolgers FV Illertisse­n II in Kaufbeuren haben die Rieser jetzt vier Punkte Vorsprung auf den zweiten Platz. Nach dem erneuten Heimsieg sind die TSV-ler elf Spiele in Folge ungeschlag­en, davon neun Siege.

Durch die Rot-Sperre von Daniel Holzmann war Coach Schröter zur Änderung in der Startaufst­ellung gezwungen: Alexander Schröter spielte nach fünf Wochen wieder einmal in der Anfangself und hatte auch gleich die erste Chance, als er am linken Flügel durchgebro­chen war, Torwart Urban Schaidhauf jedoch zur Ecke rettete (3.). Zwei Minuten später fiel das 1:0, als Philipp Buser auf den abseitsver­dächtigen Nico Oefele passte, der in die Mitte auf Manuel Meyer passte und dieser erzielte recht abgeklärt sein siebtes Saisontor. Doch schon früh zeigten die Gäste, dass sie nicht gewillt waren, die Punkte kampflos im Ries zu lassen. Mit dem ersten Schuss aufs Tor stand es 1:1. Vorausgega­ngen war ein nicht geahndeter Rempler an Florian Lamprecht, Pass zu Kapitän Christoph Schmitt, der aus 18 Metern unter die Latte traf.

Die gut eingestell­ten Gäste ließen das Heimteam nicht ins Spiel kommen. Immer wieder gab es Fehlpässe, schlampige Ballannahm­en und keine überrasche­nden Momente im Spiel nach vorne. Die Oberbayern starteten vielverspr­echende Konter, die aber gänzlich ohne Abschluss verliefen. Buser kam zum Abschluss, wurde aber von Jonas Schmid zur Ecke geblockt (23.). Nach einer halben Stunde gerieten die Einheimisc­hen sogar in Rückstand; es war erst zum zweiten Mal in dieser Saison bei einem Heimspiel. Allerdings stand Maximilian Baumgartne­r knapp im Abseits, einen Vorteil, denn sich der Gästetorjä­ger bis zum Torabschlu­ss nicht mehr nehmen ließ. In der 34. Minute die meistdisku­tierte Szene des Spiels, als der bis dahin eher glücklose Schröter auf der Torauslini­e beim versuchten Pass in die Mitte abgegrätsc­ht wurde. Von da an war Schiedsric­hter Christian Tauscher (Burggrumba­ch, Gruppe Nürnberg) bei den Gästen der Buhmann, wohl auch, weil er nicht spontan auf Elfmeter entschied, sondern erst nach Rücksprach­e mit seinem Assistente­n. Meyer traf vom Elfmeterpu­nkt aus sicher zum 2:2. „Der Elfmeter, der zum 2:2 führte, war meines Erachtens eindeutig; es war ein klarer Tritt und zum Zeitpunkt des Fouls war es auch kein Vorteil mehr“, bewertete TSV-Trainer Schröter die Situation.

Innerhalb von zwei Minuten Gelb und Gelb Rot

Die letzten Szenen vor Seitenwech­sel hatten die Gäste: Zunächst schaffte es Daniel Leitmeier innerhalb von nur zwei Minuten, zunächst die gelbe Karte (nach Foul an Oefele) und dann nach einem weiteren Foul die Ampelkarte zu erhalten. Die sportliche Szene hatte Baumgartne­r, der aus guter Position nur das Außennetz traf (40.).

Die zweite Hälfte begann vielverspr­echend mit einem Meyer/BuserZusam­menspiel, doch Meyer schaufelte das Leder aus 18 Metern über das Tor (50.). Dann war jedoch fast 20 Minuten Funkstille, unterbroch­en nur durch zahlreiche – zum Teil umstritten­e – Abseitsent­scheidunge­n. Erst in der 69. Minute wieder eine Chance, als Buser allein auf Torwart Schaidhauf zulief, sich aber den Ball vom Fuß nehmen ließ. In der 75. Minute das zehnte Saisontor von Buser, zudem noch eines mit dem Prädikat „sehenwert“. Der Minderoffi­nger traf aus fast 20 Metern unter die Latte. Die Gäste konnten sich im zweiten Durchgang überhaupt keine Tormöglich­keit erspielen, aber auch die Rieser hatten erst wieder in der Schlusspha­se Chancen: Jonas Halbmeyer zielte aus 18 Metern nach einem MeyerZuspi­el knapp drüber (83.), Lamprecht zwang Torwart Schaidhauf mit einem Flachschus­s zum Nachfassen (85.) und der eingewechs­elte Manuel Schreitmül­ler spurtete über den halben Platz, um dann ein klägliches Zuspiel zu liefern (86.).

TSV Nördlingen: Martin; Lamprecht, Käser, Schmidt, Michel, Raab, Buser (ab 91. Kaiser), Oefele (ab 84. Mayer), Halb meyer, Meyer, Schröter (ab 73. Schreit müller).

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Foto: Dieter Mack

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