Das „Hotel am Ring“ist Geschichte
Seit dem Tod ihres Mannes hat Karin Mammel das traditionsreiche Haus alleine geführt, jetzt hat sie sich für einen Verkauf entschieden. Wie es mit dem Betrieb weiter geht
45 Jahre lang war das Nördlinger Hotel am Ring in Familienbesitz, jetzt wurde das traditionsreiche Haus verkauft.
Nördlingen Um die Zukunft des „Hotel am Ring“in Nördlingen rankten sich in den vergangenen Monaten zahlreiche Gerüchte. Mal hieß es, das Gebäude könnte in eine Flüchtlingsunterkunft umgewandelt werden. Dann sprachen manche sogar von einem möglichen Abriss. Doch all das stand nie zur Debatte, sagt Karin Mammel, die das Haus, das sich seit 45 Jahren in Familienbesitz befindet, seit dem Tod ihres Mannes Anfang März alleine geführt hat. Doch die Last, das Hotel 24 Stunden am Tag alleine zu schultern, das sei ihr auf Dauer einfach zu viel gewesen.
Im Jahr 2006 hatten Karin und Jürgen Mammel das Hotel von ihren Schwiegereltern übernommen. Ihr Mann war der Herr der Küche, sie kümmerte sich um die Verwaltung, die Buchhaltung, die Zimmer und die Rezeption. Nachdem ihr Mann überraschend verstarb, habe sich abgezeichnet, dass es alleine auf Dauer nicht funktioniert. „Ich habe gemeinsam mit den Kindern entschieden, das Hotel zu verkaufen“, sagt Karin Mammel.
So ist es nun gekommen, seit dem 1. Oktober ist das „Hotel am Ring“Geschichte. Gekauft hat es die GS Hotelbetriebs GmbH aus Augsburg, bestätigt das Unternehmen in einer Pressemitteilung. Das 39-ZimmerHaus mit Restaurant wurde gleichzeitig umbenannt in „Arthotel ANA Flair“. „Das neue Arthotel ANA möchte neuen Wind nach Nördlingen bringen und an die Erfolge und das Image des bisherigen familiären Hotels anknüpfen“, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Deshalb werde auch das Restaurant mit Platz für bis zu 150 Gäste weiterhin regionale, gutbürgerliche Küche anbieten wie bisher. Und eine Überraschung enthält die Mitteilung ebenfalls: Als Managerin des neuen Hauses der Arthotel-Kette, die 17 Betriebe in Deutschland und Österreich umfasst, wird Karin Mammel Nördlingens Gastronomie erhalten bleiben. Zunächst habe sie die Möglichkeit nicht in Betracht gezogen, aber „während der letzten Monate hat sich herauskristallisiert, dass ich auf jeden Fall im Hotel weitermachen möchte, es macht mir einfach so viel Spaß“, erläutert sie.
Wie die GS Hotelbetriebs GmbH mitteilt, werde das Drei-Sterne-Hotel nun während des laufenden Betriebs renoviert. Erste Veränderungen am ehemaligen Hotel am Ring sind bereits zu sehen. Die Fassade ist in ein Gerüst gekleidet, bis nächste Woche soll sie umgestaltet sein, verrät Mammel. Auch im Inneren, etwa in den Zimmern und im Eingangsbereich, soll es in den nächsten Wochen und Monaten noch Umgestaltungen geben. Was genau gemacht wird, sei noch geheim. Anfang kommenden Jahres soll es eine große Eröffnungsfeier für das neue Hotel geben. Besonders freut sich Karin Mammel darüber, dass alle Mitarbeiter des Hotels übernommen wurden. Für die Kunden würde sich erst einmal also nicht so viel ändern – außer, dass es „moderner und frischer“werde.