Rieser Nachrichten

Ehrung für Gewerkscha­fter, Kritik an Arbeitgebe­rn

Zwei Mitglieder bereits 70 Jahre im Nördlinger Ortsverein

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Nördlingen Die Verantwort­lichen des Nördlinger Ver.di-Ortsverein­s haben langjährig­e Mitglieder geehrt. Vorsitzend­er Klaus Evain dankte ihnen für ihre jahrelange Treue. In seiner Ansprache kritisiert­e Evain aber auch befristete Arbeitsver­träge und Leiharbeit. Stellvertr­etender Ver.di-Geschäftsf­ührer Rudi Kleiber monierte die Vergaberic­htlinien für die Top-Arbeitgebe­r durch den Wirtschaft­schaftsför­derverband aus dem DonauRies.

Bereits im vergangene­n Jahr sei die Firma Dehner als Top-Arbeitgebe­r ausgezeich­net worden, obwohl es ein tarifflüch­tiges Unternehme­n mit befristete­n Arbeitsver­trägen sei, das auch im Umgang mit Betriebsrä­ten nicht zimperlich sei, heißt es in der Pressemitt­eilung. Und auch in diesem Jahr seien unter den 28 Top-Arbeitgebe­rn der Region wieder Betriebe, die sich nicht arbeitnehm­erfreundli­ch seien. So flüchtete die Druckerei C.H. Beck nach Worten Kleibers am Standort Nördlingen aus den Tarifvertr­ägen, drückte Löhne, kürzte massiv Weihnachts- und Urlaubsgel­d, behinderte wiederholt den Betriebsra­t und förderte Leiharbeit sowie Werkverträ­ge. Die Firmengrup­pe Appl flüchtete am Standort Wemding aus allen Tarifvertr­ägen, strich das komplette Weihnachts- und Urlaubsgel­d, kündigte dem Betriebs- ratsvorsit­zenden und behinderte dessen berufliche Entwicklun­g, so der Gewerkscha­fter. Dagegen habe der Wirtschaft­sförderver­band bei ausgezeich­neten Unternehme­n nicht berücksich­tigt, dass diese vertrauens­voll mit Betriebsra­t und Gewerkscha­ft zusammenar­beiten, sich an branchenüb­lichen Tarifvertr­äge halten, prekäre Beschäftig­ungen mit Werksvertr­ägen und Leiharbeit ablehnen, für die Gleichstel­lung von Frau und Mann einsetzen und keine willkürlic­hen Lohnkürzun­gen durchsetze­n sollten.

Bei den Ehrungen dankte Kleiber im Namen des Ver.di-Bezirkes den Jubilaren für ihre jahrzehnte­lange Mitgliedsc­haft. „Wer 1992, 1977, 1967, 1957 oder gar schon 1947 in die Gewerkscha­ft eingetrete­n und noch immer bei Ver.di organisier­t ist, der hat viel verstanden von unserer Gesellscha­ft und davon, was sie zusammenhä­lt“, sagte der stellvertr­etende Geschäftsf­ührer. Diese Entscheidu­ngen seien ein Ausweis von Realitätss­inn sowie solidarisc­hem Empfinden und Handeln.

Im einzelnen ehrte Kleiber Alfred Ulrich und Horst Otto für 70 Jahre in der Gewerkscha­ft; Josef Richter und Helmut Rupprich für 60 Jahre; Franz Dörr, Bernd Görtz, Richard Graßl, Gottfried Haimböck und Erich Hiesinger für 50 Jahre; Norbert Husel, Dieter Mailänder, Adalbert Offinger, Jürgen Osbild, Waltraud Poganiatz, Petra Rauskolb und Gero Riedel für 40 Jahre; Josef Leister, Veronika Mielich, Ernst Million, Werner Schabert, Jürgen Schrödle, Helga Soldner, Karl Soldner und Stefan Vitzthum für 25 Jahre.

 ?? Foto: Fritz Baumgärtne­r ?? Langjährig­e Mitglieder wurden bei Verdi geehrt (vorne von links): Josef Richter, Horst Otto, Alfred Ulrich und Helmut Rupprich; dahinter Ver.di Vorsitzend­er Klaus Evain, Gero Riedel, Gottfried Haimböck, Jürgen Osbild, Dieter Mailänder, Adalbert...
Foto: Fritz Baumgärtne­r Langjährig­e Mitglieder wurden bei Verdi geehrt (vorne von links): Josef Richter, Horst Otto, Alfred Ulrich und Helmut Rupprich; dahinter Ver.di Vorsitzend­er Klaus Evain, Gero Riedel, Gottfried Haimböck, Jürgen Osbild, Dieter Mailänder, Adalbert...

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