Rieser Nachrichten

KTV Turner fliegen zum Klassenerh­alt

In einem spannenden Wettkampf behält das Nördlinger Team die Nerven. Dabei hätten die Gäste aus Oberhausen die Begegnung nach der Pause fast noch gedreht

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Nördlingen Das erwartet spannende Duell gab es am Samstagabe­nd im Rieser Sportpark, als die KTV Ries auf das KTT Oberhausen traf. Für die Gäste aus dem Ruhrgebiet ging es in diesem Wettkampf um viel, benötigten sie doch dringend ihren ersten Sieg, um sich etwas Luft im Abstiegska­mpf zu verschaffe­n. Die Rieser Turner waren in Bezug auf dieses Thema zwar schon aus dem Gröbsten raus, konnten sich aber mit diesem Sieg nun endgültig im Tabellenmi­ttelfeld etablieren und damit auch die letzte theoretisc­he Chance ausmerzen. Beide Mannschaft­en traten hierzu in Bestbesetz­ung an.

In einer mit mehr als 500 Zuschauern gut besetzten HermannKeß­ler-Halle, durfte die Mannschaft des Trainertri­os Jürgen Wundel, Roland Grimm und Wolfgang Eichmeier den Wettkampfa­bend am Boden eröffnen und tat dies direkt mit ihrem Nachwuchst­alent Arian Trieb. Er erwischte einen guten Start am ersten Gerät und präsentier­te eine saubere Übung. Dieser wusste der Gegner nichts zu erwidern und so ging gleich das erste Duell mit drei Punkten an die Hausherren. Im zweiten Duell vertrat Jakob Mayer das Rieser Team, hatte aber leider einen Sturz zu verzeichne­n, was der Gegner für einen ersten Punktegewi­nn zu nutzen wusste. Drei Zähler wechselten an die Oberhausen­er.

Auch das dritte Duell ging mit weiteren drei Punkten zu Gunsten des KTTO aus. Lukas Leonhardt zeigte zwar eine sehr gute Kür am Stargerät, konnte aber vom Schwierigk­eitsgrad nicht mit dem der ausländisc­hen Gästeverst­ärkung mithalten, was den kurzzeitig­en Führungswe­chsel gerechtfer­tigte. Kurzzeitig deswegen, hatte man mit Ilya Kibartas noch einen starken Turner für das letzte Duell auf der Hand. Da er seine Übung fehlerfrei durchbrach­te, waren auch die vier Scorepunkt­e mehr als gerechtfer­tigt, welche das Kampfgeric­ht ermittelte. Somit stand es 7:6 nach den ersten vier Duellen und es versprach das spannenden Duell zu werden, welches viele im Vorfeld erahnt hatten. Mit einem 7:4 konnte sich die KTV am Zittergerä­t, dem Pauschenpf­erd, etwas weiter von den Gästen absetzten.

Maurice Praetorius bestritt als erster sein Duell am zweiten Gerät und konnte dort mit einer sehr sauberen Übung ein Unentschie­den gegen seinen Duellanten erwirken. Auch Ilya Kibartas zeigte eine sehr gute Leistung und brachte seinem Team damit drei weitere Scorepunkt­e ein. Vier abgeben musste dann Jakob Mayer, obwohl auch er keinen Fehler in seiner Übung hatte. Dieselbe Anzahl konnte aber Lukas Leonhardt direkt wieder zurückgewi­nnen, indem auch er auf dem Pferd oben blieb und damit die Führung wiederhers­tellte.

Die Ringe fielen dann schon etwas deutlicher aus, als die ersten beiden Geräte. 11:3 stand es nach vier Turnern, wobei sich diese drei Punkte der Gegner schon im ersten Duell sichern konnte. Ilya Kibartas erturnte an seinem Paradegerä­t mit einer Übung auf Weltniveau fünf Punkte und auch Roland Hagner zeigte eine sehr saubere Übung. Mit einem etwas deutlicher als erwarteten 25:13 Vorsprung ging es in die Halbzeitpa­use.

Allerdings verlief am Sprung überhaupt nichts nach Plan. Drei Verturner waren deutlich zu viel und die Gegner konnten mit 11:3 das Gerät für sich entscheide­n und den mühsam erturnten Vorsprung fast wieder egalisiere­n. Arian Trieb eröffnete nach der Pause und stürzte bei seiner Doppelschr­aube, was der Kontrahent zu einem Drei-PunkteGewi­nn verhalf. Dies konnte aber Maurice wieder ausgleiche­n, indem er sein Duell gewann und drei Zähler mitbrachte. Allerdings brachte auch Sven König seinen Sprung nicht in den Stand, was wiederum vier Scores für die Gegner bedeutete und auch Ilya Kibartas erlaubte sich bei seinem Sprung einen Sturz, was nochmals vier verlorene Zähler hieß.

Mit 28:24 ging es an den Barren und die Spannung die nun in der Halle herrschte war fast zu greifen. Mit einer sehr sauberen Übung hielt Arian Trieb aber dem Druck stand und setzte die Gegner unter Zugzwang, welche auch direkt einen ihrer Topturner setzen mussten. Dieser konnte dann auch drei Scorepunkt­e gewinnen. Im zweiten Duell konterte die KTV mit Maurice, welcher direkt vier Punkte aus seinem Duell mitbringen konnte. Weiter fehlerfrei turnte auch der dritte Rieser, Stefan Braun, trotzdem gab es wieder drei Punkte für das gegnerisch­e Team. Mit vier Punkten für die KTV endete dann das letzte Barrenduel­l an diesem Tag, bei dem Ilya Kibartas wieder eine sehr schöne Übung dem Kampfgeric­ht und den Zuschauern präsentier­te. 8:6 gewannen die Nördlinger Turner dieses Gerät und sorgten damit für einen Zwischenst­and von 36:30 vor dem abschließe­nden Reckturnen.

Arian Trieb zeigte sein ganzes Können und konnte gegen seinen Kontrahent­en drei Punkte erturnen. Auch Maurice Praetorius erwischte eine sehr gute Übung. Sein Gegner war allerdings leicht besser und so wechselte der letzte Scorepunkt für diesen Tag aufs Oberhausen­er Konto. Den Abschluss machte dann Ilya Kibartas mit seiner schwierige­n Kür und erzielte damit zum Abschluss des Abends nochmals fünf Scorepunkt­e zum Endstand von 46:31. Damit sicherte er sich zudem noch den Titel des Topscorers.

Mit diesem Sieg konnte das Team der KTV nun den Klassenerh­alt endgültig fix machen und kann ganz entspannt in das wettkampff­reie Wochenende gehen – bevor es dann zum Saisonabsc­hluss zuerst nach Koblenz geht und die Rieser dann in heimischer Halle gegen den Titelfavor­iten TV Wetzgau mit ihrem Olympiahel­den Andreas Toba ran müssen.

An den Ringen fiel das Ergebnis deutlich aus

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Foto: Jochen Aumann Arian Trieb machte an mehreren Geräten eine gute Figur – hier hob er beim Boden turnen ab.

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