München liest
Vom Thriller bis zum Kinderbuch: International bekannte Autoren sind beim Literaturfestival zu Gast
München Wo endet Wahrheit, wo beginnt Fiktion und welchen Einfluss haben Fake News auf Literatur? Worin besteht der Unterschied zwischen Lügen und Fiktion? Es sind spannende Fragen, mit denen sich viele neu erschienene Bücher in diesem Herbst auseinandersetzen und die den Mittelpunkt des Literaturfests München bilden. Unter dessen Dach finden gleich drei Formate Platz: die 58. Münchner Bücherschau, das Forum Autoren und das Programm des Literaturhauses München.
Vom 18. November bis 3. Dezember finden in München Lesungen, Vorträge und Workshops statt. Das Motto „Alles Echt. Alles Fiktion“stammt von Doris Dörrie, die in diesem Jahr als Kuratorin des Forum Autoren auftritt und deren Gäste sich nicht nur mit Literatur, sondern auch mit Filmen und gesellschaftlichen Debatten auseinandersetzen. Wie in den vergangenen Jahren hat das Literaturfest eine prominente Gästeliste vorzuweisen – Bestsellerautoren wie Deborah Feldman, Ken Follett und Sebastian Fitzek stellen sich den Fragen der Mo- Es gibt auch einige Gäste, die den meisten Besuchern wohl eher aus dem Fernsehen bekannt sind – Olli Dittrich spricht mit Doris Dörrie über Improvisation, Sein und Schein, Wigald Boning philosophiert über das Zelten und Ulrich Wickert stellt sein Buch über die Liebe zu Frankreich vor. Auch Robert Menasse, der in diesem Jahr mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet wurde, kommt zum Literaturfest. Insgesamt sind es mehr als 80 Autoren und Autorinnen, die an den verschiedenen Veranstaltungsorten in München zu Gast sein werderatoren. den. Mit etwas Glück besteht sogar die Möglichkeit, persönlich mit ihnen ins Gespräch zu kommen: In der Ausstellungshalle des Literaturhauses, dem Panoptikum, ist die Festival-Bar zu finden.
Wer am liebsten in Ruhe in einer riesigen Büchersammlung stöbern will, der ist im Gasteig richtig – dort hat die Bücherschau täglich von 8 bis 23 Uhr geöffnet. Doch selbst das dürfte nicht reichen, denn die Verlage bringen alleine 20 000 Neuerscheinungen mit. Das Literaturhaus München gibt am ersten Dezemberwochenende auch unabhängigen Verlagen eine Plattform: Sie stellen ihre Neuerscheinungen bei „Andere Bücher braucht das Land“vor.
Ein ganz besonderer Autor kommt vor allem für das Kinderprogramm nach München: Paul Maar. Der Erfinder des Sams feiert in diesem Jahr seinen 80. Geburtstag, zu dem das Literaturfest im Gasteig unter anderem Original-Illustrationen des Zauberwesens Sams zeigt. Seine schönsten Geschichten können sich Kinder an allen Samstagen und Sonntagen vorlesen lassen. Am letzten Novemberwochenende liest Maar sogar selbst. Kinder und Jugendliche können beim Literaturfest außerdem selbst zu Autoren werden. Für Kinder ab zehn Jahren gibt es eine Schreibwerkstatt, Kinder ab sechs Jahren können sich im Vorlesen üben. Und bereits passend zur Vorweihnachtszeit werden auf der Bücherschau lesenswerte Kinderund Jugendbücher vorgestellt.