Rieser Nachrichten

Schule Nummer 9 für Afrika

Das Harburger Unternehme­n HPC unterstütz­t einen Neubau in Togo. Wie die Firma die Maßnahme finanziert und wann das Gebäude fertig wird

- VON FABIAN KLUGE

Harburg/Donauwörth Zehn Schulen in Afrika bis 2020, finanziert mit Spendengel­dern aus der Region – so lautet das Ziel von Landrat Stefan Rößle. Nun kann er sich über eine weitere gute Nachricht freuen: Die neunte Schule kommt. Die Firma HPC aus Harburg unterstütz­t den Bau eines neuen Schulgebäu­des im westafrika­nischen Togo.

Die Idee sei vor einem Jahr bei einem Vortrag von Reiner Meutsch in Donauwörth gereift, sagt HPC-Geschäftsf­ührer Andreas Kopton. Meutsch leitet eine Stiftung, die sich für die Bildung von Kindern und Jugendlich­en einsetzt.

„Normalerwe­ise haben wir zu Weihnachte­n Geschenke an Kunden verteilt. Allerdings ist das mittlerwei­le so komplizier­t, weil kaum noch jemand etwas annehmen darf. Deshalb wollten wir ein neues Projekt“, erklärt Kopton.

Der Vorschlag, das Geld stattdesse­n für einen Schulbau in Afrika zu verwenden, sei bei allen Verantwort­lichen gut angekommen, so der Unternehme­r, der auch Präsident der Industrie- und Handelskam­mer für Schwaben ist: „Schulen in Afrika kranken vor allem daran, dass es keine sanitären Anlagen gibt. Wir wollen Kindern eine Perspektiv­e geben, damit sie eine Ausbildung machen können und die Möglichkei­t haben, in ihrem Heimatland bleiben zu können.“Wer Fluchtursa­chen verhindern wolle, der müsse bei Schulen beginnen.

46 000 Euro gibt HPC für ein neues Schulgebäu­de mit drei Klassenräu­men, Mobiliar und Sanitäranl­agen im 15 000-Einwohner-Dorf Fobenga aus. Rund 90 Prozent der Bevölkerun­g dort sind Analphabet­en. „Bis zum Jahr 2008 mussten die Kinder fünf Kilometer bis zur Schule laufen. Die bisherigen zwei Gebäude bieten kaum Schutz vor der Sonne oder vor Regenfälle­n“, schildert Arno Bartels, kaufmännis­cher Leiter bei HPC. Jeden Morgen müssten die Dächer abgeklopft werden, um Insekten und Schlangen zu vertreiben, die Kinder hätten in den kleinen Räumen kaum Platz, ihre Hefte auszubreit­en.

„Die Summe befindet sich im finanziell­en Rahmen – da mussten wir nicht lange überlegen“, stellt Bartels klar. Die Spende sei bereits auf den Weg gebracht, in einem halben Jahr soll der Bau abgeschlos­sen sein. Das Grundstück, auf dem die neue Schule entstehen soll, stellt die Dorfgemein­schaft kostenlos zur Verfügung. Zur Einweihung wollen die Verantwort­lichen „sicher nach Togo fliegen, um den emotionale­n Höhepunkt mitzunehme­n“, sagt Kopton.

Landrat Rößle zeigt sich sichtlich erfreut: „Wir kommen mit unserem Ziel gut voran. Das ist bereits die neunte Schule.“Er betont noch einmal: „Die Stiftung baut nur dort, wo eine ordentlich­e Regierung an der Macht ist. Zudem arbeiten wir bei diesem Schulbau mit dem Verein Associatio­n Humanité Togo zusammen.“

 ?? Foto: Fabian Kluge ?? Sie freuen sich über die neue Schule für Afrika: (von links) Landrat Stefan Rößle, Arno Bartels (kaufmännis­che Leiter der Firma HPC) und Andreas Kopton (Geschäftsf­ührer). Das Hilfsproje­kt ist Teil einer landkreisw­eiten Initiative.
Foto: Fabian Kluge Sie freuen sich über die neue Schule für Afrika: (von links) Landrat Stefan Rößle, Arno Bartels (kaufmännis­che Leiter der Firma HPC) und Andreas Kopton (Geschäftsf­ührer). Das Hilfsproje­kt ist Teil einer landkreisw­eiten Initiative.

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