AEV liefert Berlin einen großen Kampf
Doch die Eisbären setzten sich mit 4:2 durch. Panther-Schlussmann Roy hält überragend. Augsburg-Stürmer Schmölz feiert einzigen Erfolg mit den Fäusten
Augsburg Rückschlag für Augsburg im Kampf um die Play-off-Plätze: Der siebenfache DEL-Meister Berlin erwies sich gestern als eine Nummer zu groß und siegte mit 4:2 (1:0, 1:0, 2:2). Wenn der PantherSchlussmann Olivier Roy, der gestern Abend mit 59 Eisbären-Schüssen eingedeckt wurde, der beste AEV-Mann war, dann sagt das viel über die Kräfteverhältnisse auf dem Eis aus. „Heute war alles geboten: Kampf, Checks, ein verwandelter Penalty von uns und zwei starke Torhüter. Doch insgesamt haben wir zu spät, erst in der 45. Minute, ein Tor geschossen“, fasste Augsburgs Trainer Mike Stewart ein packendes Match zusammen.
Der ehemalige DDR-Klub Dynamo aus Berlin zog die Fans an, nicht nur die des AEV. In ganz Deutschland sind die Anhänger verteilt, und gestern Abend stattete auch die „EHC Dynamo Sektion München“ihren Lieblingen einen Besuch ab. Mit 6139 Zuschauer meldeten die Panther zum zweiten Mal nach dem München-Spiel ein ausverkauftes Curt-Frenzel-Stadion. Die rund 300 Eisbären-Fans durften zuerst jubeln, als Sean Backmann den Augsburger Schlussmann Olivier Roy zum 1:0 (8.) überwand. Der kanadische Keeper durfte wie schon zwei Tage zuvor beim 5:1 gegen Schwenningen ran. Da Spielmacher Drew LeBlanc nach der Geburt seiner Tochter am Mittwoch wieder in den Kader rückte, musste einer der zehn Ausländer auf der Tribüne Platz nehmen. Es traf zum zweiten Mal in dieser Saison Thomas J. Trevelyan.
Die Augsburger rannten nach dem frühen Rückstand zwar mit viel Tempo und Einsatz an. Doch es fehlte zu oft die Präzision.
Im zweiten Abschnitt hielt zunächst Roy seine Mannschaft im Spiel, als der Kanadier im AEV-Tor ein Solo von Sean Backmann stoppte. Der US-Stürmer erzielte auch das 2:0. Besonders bitter: Den Nackenschlag mussten die Augsburger zwölf Sekunden vor der zweiten Drittelpause einstecken. „Das war der Knackpunkt im Spiel. Wir hät- ten früher ein Tor gebraucht, denn dann war auch das Publikum wieder da“, sagte Stewart. Trotzdem rannten die Panther weiter an. Nach starker Vorarbeit von Evan Trupp verkürzte Verteidiger Scott Valentine auf 1:2 (45.). Mit viel Glück verwandelte Jamie MacQueen einen Abpraller zum 1:3 (49.). Kleiner, aber feiner Unterschied: Auf der anderen Seite traf AEV-Stürmer David Stieler wenig später nur die Querlatte. Backmann mit seinem dritten Treffer zum 1:4 (53.) entschied die Partie. Wenigstens einen Punktsieg holte AEV-Stürmer Daniel Schmölz im Boxkampf mit dem Berliner André Rankel. Mit einem verwandelte Penalty brachte Trevor Parkes den AEV auf 2:4 (56.) heran. Mehr war gestern nicht drin.
Roy – Valentine, Lamb; Guentzel, Rekis; Cundari, Tölzer; Dinger – Schmölz, Trupp, Holzmann; Par kes, LeBlanc, White; Hafenrichter, Stieler, Davies; Detsch, Kretschmann, Polaczek