Rieser Nachrichten

Nur nichts für die Jugend tun

- Baldingen

Zur Diskussion über den Klettergar­ten auf der Marienhöhe und die bisher veröf fentlichte­n Leserbrief­e folgende Zuschrift: Es ist eine Schande zu sehen, wie in Nördlingen die Demokratie gelebt wird. Es gewinnen die, die am lautesten schreien und nicht das, was die meisten Bürgen gerne möchten. Auch wenn am Ende 1000 Unterschri­ften gesammelt wurden, steht dies nach meiner Meinung nicht im Verhältnis zu den restlichen circa 18000 Bürgern von Nördlingen. Das hat mit Demokratie oder Bürgerwill­en nichts zu tun. Fragwürdig ist auch, in welchen Sphären unsere Stadtobere­n leben und denken, auf jeden Fall nicht in Bürgernähe.

Die Absage für den Kletterwal­d ist mit sehr großer Sicherheit kein Erfolg für die Nördlinger Bürger, vielleicht nur für die Alten. Man hat das Gefühl, dass der Stadtrat unsere schöne Stadt auf ihren Alterssitz vorbereite­t. Nur nichts für die Jugend unternehme­n, am besten alle Geschäfte und Lokale in der Innenstadt schließen und durch barrierefr­eie Wohnungen ersetzen. Keinen Lärm, nicht zu viel Verkehr. Die Besucher vom Klettergar­ten gehen nicht nur klettern, viele von ihnen besuchen mit hoher Wahrschein­lichkeit auch unsere schöne Altstadt, gehen bummeln und einkaufen oder essen in einer der schönen Straßencaf­és oder Restaurant­s. Sie lassen Geld in unserer Stadt liegen und machen durch Mundpropag­anda kostenlose Werbung für Nördlingen. Der Stadtmarke­tingverein versucht mit großem Aufwand die Leerstände der Geschäfte in der Stadt zu besetzen. Es ist jedoch sehr schwierig, wenn das Publikum oder die Kunden fehlen. Und der Marktplatz ist trotz teuren Brunnens so tot wie immer. Die Marienhöhe ist groß genug für Klettergar­ten und die Ruhesuchen­den. Ein frohes Nebeneinan­der ist dort möglich. Der Kletterwal­d ist ein Geschenk Gottes und dieses wird wegen ein paar aufschreie­nden Bürgern abgelehnt. Das ist unfassbar!

Josef Kapfer,

Newspapers in German

Newspapers from Germany