Wenn aus Spaß Sucht wird
Experten geben Tipps zum Thema Spiele
Landkreis Warum werden Jugendliche süchtig nach Computerspielen? Um diese Frage ging es bei einer Fortbildung, die der Arbeitskreis Suchtprävention Donau-Ries anbot. Dazu waren Suchtbeauftragte, Lehrkräfte und Jugendsozialarbeiter eingeladen. Ziel war es, die Faszination von Computerspielen zu erklären.
Dazu waren die beiden Medienpädagogen Benjamin Götz und Philipp Dubberke von der Bundeszentrale für Politische Bildung eingeladen. Zuerst stellten sie verschiedene Spieletypen vor. Laut einer Studie spielen 35 Prozent der Zwölf- bis 19-Jährigen täglich, 27 Prozent mehrmals pro Woche.
Im Praxisteil bekamen alle Teilnehmer einen Laptop, der an ein Netzwerk angeschlossen und mit Spielen ausgestattet war. „Wenn ein Jugendlicher mit einer Gruppe online zockt und vor dem Ende des Spiels aufhören muss, wäre das so, als würde man bei einem Fußballspiel nach 60 Minuten den Torhüter aus dem Spiel nehmen“, erklärt Götz.
Wichtig seien klare Absprachen und Regeln im Zusammenhang mit digitalen Spielen. Dazu gehören zeitliche und inhaltliche Vereinbarungen: „Spiele mit Altersbeschränkung ab 18 Jahren sind für Jugendliche nicht unbedingt geeignet“, sagt Götz. Heranwachsende, die sich nur noch in digitalen Spielwelten aufhalten, seien besonders gefährdet. „Trotz digitaler Spiele sollte eine abwechslungsreiche Freizeitgestaltung mit Freunden und sportlicher Betätigung nicht zu kurz kommen“, bemerkt Dubberke. Sie müssten lernen, trotz eines faszinierenden Spieles ihren Alltag mit Hausaufgaben und Freizeit zu bewältigen.
Der Arbeitskreis besteht aus Fachkräften des Café Connection der Caritas Suchtfachambulanz Donauwörth, der Polizeiinspektionen des Landkreises Donau-Ries, der Präventionsfachstelle sowie der Kommunalen Jugendarbeit des Landratsamtes Donau-Ries und einer Notärztin aus Donauwörth.
Für Interessierte gibt es auf klicksafe.de Infos und ausgearbeitete Unterrichtseinheiten. Weitere Informationen sind zudem bei Stefan Graßl, Präventionsfachstelle am Landratsamt Donau-Ries, 0906/74534 oder stefan.grassl@lradonau-ries.de erhältlich.