Rechte im Blick
„Soldiers of Odin“werden in Bayern aktiver. Verfassungsschutz greift ein
München Das Bayerische Landesamt für Verfassungsschutz beobachtet die Gruppierung Soldiers of Odin Germany Division Bayern (SOO) ab sofort als rechtsextremistische Gruppierung. Das teilte die Behörde am Freitag mit. Die SOO wurde im Oktober 2015 in Finnland gegründet. Mittlerweile existieren in zahlreichen Ländern Ableger mit Untergruppierungen. Die Aktivisten bezeichnen sich laut Verfassungsschutz als „Nachbarschaftshilfe“. Sie beanspruchen für sich, Schwachen und Schutzsuchenden zu helfen. Faktisch treten sie wie eine Bürgerwehr auf und stellen das staatliche Gewaltmonopol infrage.
Die Gruppe weite ihre Aktivitäten derzeit in Bayern aus, heißt es vom Verfassungsschutz. Ein Schwerpunkt sei Würzburg. Auch in Städten wie München und Regensburg liefen sie bereits Streife – die SOO selbst sprechen von „Spaziergängen“. Es solle laut Verfassungsschutz der Eindruck entstehen, dass der Staat nicht in der Lage sei, die Sicherheit der Bürger zu gewährleisten. Vor wenigen Monaten kursierte ein Foto von Mitgliedern der Gruppe in Donauwörth im Internet. Darüber hinaus traten sie dort nicht in Erscheinung.
Die SOO treten zumeist schwarz gekleidet auf. Auf ihren Jacken ist das Logo aufgedruckt: ein Wikingerkopf, vermummt mit der deutschen Fahne. Bislang liegen dem Verfassungsschutz keine Hinweise auf ein gewalttätiges Vorgehen vor. Allerdings seien verbal aggressive Äußerungen und ein fremdenfeindliches Auftreten zu beobachten. Zudem seien unter den Aktivisten Personen, die der Behörde aus anderen rechtsextremistischen Zusammenhängen bekannt sind.