Der Schneebesen, das Multitalent
Als es im Freundeskreis kürzlich um das Thema Zerstreutheit ging, steuerte ich bei, wie stolz ich doch auf mich sei. Es war mir am Vortag gelungen, mir auf dem zugegebenermaßen nicht besonders langen Weg von der Küche bis zur Garage ohne Gedächtnisstützen zu merken, dass ich den Schneebesen vom Regal in der Garage in das dort parkende Auto legen wollte. Das ist leider nicht selbstverständlich. Manchmal betrete ich Räume, ohne mir erklären zu können, was um alles in der Welt ich dort wohl wollte. Deshalb also freute ich mich sehr über diesen kleinen Erfolg – zumal ich den Schneebesen noch am gleichen Abend brauchte.
Größere Sorgen um den Geisteszustand
Meine Freunde teilten diese Freude jedoch offensichtlich nicht. Stattdessen warfen sie sich vielsagende Blicke zu. Glücklicherweise hakte eine Freundin, die sich offenbar größere Sorgen um meinen Geisteszustand machte, einfühlsam nach: „Was machst du denn mit einem Schneebesen im Auto?“Jetzt war ich es, die zweifelte: „Ja, wozu werde ich den brauchen?“, lautete meine verständnislose Gegenfrage. „Um den Schnee von den Scheiben zu kehren.“Dabei hätte ich mir eigentlich denken können, dass die Mitglieder des selbst ernannten „Kulinarischen Kreises“bei Schneebesen natürlich an den aus der Küche denken – und nicht an einen kleinen Besen für Schnee.