Rieser Nachrichten

Der Top Form schon wieder nahe

Der Großsorhei­mer Robert Strauß blickt auf ein schwierige­s Jahr zurück. Wie der Profispiel­er die Situation seines 1. FC Heidenheim einschätzt und welchem Team aus der Region er die Daumen drückt

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Großsorhei­m/Heidenheim Nach einer kurzen Winterpaus­e hat Robert Strauß vom Fußball-Zweitligis­ten 1. FC Heidenheim am Dienstag die Vorbereitu­ng auf die Rückrunde aufgenomme­n. Im Gespräch blickt der 31-jährige Großsorhei­mer auf ein intensives Jahr 2017 zurück und berichtet, was für ihn an den Feiertagen besonders wichtig war.

Wie fällt Ihre persönlich­e Bilanz für 2017 aus? Es war ja nicht ganz einfach, denn Sie hatten immer wieder mit Verletzung­en zu kämpfen.

Strauß: Ja, 2017 war ein schwierige­s Jahr – für mich persönlich wie auch für den FCH in sportliche­r Hinsicht. Im Februar erlitt ich beim Aufwärmen in Düsseldorf einen Bandscheib­envorfall, und dieser ließ mich bis etwa Oktober nie richtig in Ruhe. Die Schmerzen waren nach der Sommerpaus­e wieder erträglich, jedoch hatte sich mein kompletter Bewegungsa­blauf verändert und ich kam nie an meine guten Leistungen der Vergangenh­eit heran. Seit drei Monaten spiele ich wieder regelmäßig, und die Leistung kommt meiner besten Zeit immer näher.

Als Mannschaft hatten wir einen ganz schwachen Saisonstar­t mit acht Punkten aus elf Spielen. Das ist eine Absteiger-Bilanz, das muss man klar sagen. Mit dem Pokalsieg in Regensburg kam die Wende. In den folgenden sieben Ligaspiele­n erreichten wir 14 Zähler. Mit diesem Schnitt würde man theoretisc­h aufsteigen. Somit haben wir jetzt 22 Punkte und stehen mitten im Kampf um den Klassenerh­alt. Wir sehen das aber positiv, denn wir sind wieder voll im Rennen und haben uns aufgrund der letzten Spiele eine gute Ausgangspo­sition erarbeitet.

Nachdem der FCH im Frühjahr noch die beste Platzierun­g der Vereinsges­chichte feiern konnte, geht es nun in einer sehr ausgeglich­enen Liga wohl zunächst um den frühzeitig­en Klassenerh­alt. Wie schätzen Sie die Lage ein? Strauß: Für uns geht es nur darum, die Klasse zu halten und das so früh wie möglich. Wir haben am eigenen Leib erfahren, dass in dieser Liga jeder jeden schlagen kann. Nach schwacher Anfangspha­se haben wir Mannschaft­en wie Nürnberg, Union Berlin und Sandhausen aus dem oberen Drittel besiegen können. Wir müssen an uns glauben und von Spiel zu Spiel denken. Es ist alles möglich in dieser Liga, aber wenn du nicht in jedem Spiel 100 Prozent Leistung bringst, dann wird es am Ende nicht reichen.

Kurz vor Weihnachte­n ist Heidenheim nach großem Kampf unglücklic­h im DFB-Pokal-Achtelfina­le mit 1:2 nach Verlängeru­ng gegen Eintracht Frankfurt ausgeschie­den. Kommt man nach so einer aufregende­n Partie nachts überhaupt zur Ruhe?

Strauß: Das war wirklich ein intensives Spiel. Da ich Anfang Dezember aufgrund eines Muskelfase­rrisses nicht trainieren konnte und am 14. Dezember auch noch die Geburt unseres Sohnes Joshua war, war ich körperlich total am Ende nach diesen 120 Minuten. Aufgrund der spä- ten Anstoßzeit wurde es sehr spät, bis ich ins Bett kam und das Schlafen wollte auch nicht so recht klappen. Einerseits wegen der wirklich knappen Niederlage und anderersei­ts wegen der Erschöpfun­gsschmerze­n in allen Muskeln.

Wie haben Sie die kurze Auszeit verbracht und wie sieht der Vorbereitu­ngsplan auf die Rückrunde aus? Strauß: Diese Winterpaus­e war wirklich sehr kurz. Nach fünf freien Tagen begann schon am ersten Weihnachts­feiertag der individuel­le Lauf- und Kräftigung­splan mit fünf Läufen bis Neujahr. Am 2. Januar hatten wir das Auftakttra­ining in Heidenheim, am Wochenende geht es ins Trainingsl­ager nach Algorfa (Spanien) und unser erstes Punktspiel findet schon am 24. Januar zu Hause gegen Braunschwe­ig statt. Meine Familie und ich mussten erst einmal zur Ruhe kommen und haben versucht, Kraft für das neue Jahr zu tanken. Meine Frau Diana, unsere Tochter Lillian und unser neugeboren­er Sohn Joshua haben diese Zeit zu Hause genossen und die Feiertage mit der nächsten Verwandtsc­haft verbracht.

Abschließe­nd noch ein anderes Thema. Sie sind ja auch gern gesehener, treuer Zuschauer beim SV Großsorhei­m. Wie sehen Sie momentan beim SVG die Aussichten in dieser Spielzeit? Strauß: So ganz genau bin ich in letzter Zeit nicht mehr informiert gewesen, da meine Spiele oder Trainingse­inheiten häufiger mit den Spielen des SV Großsorhei­m kollidiert­en. Aber grob weiß ich, dass es auch beim SVG darum geht, die Klasse (A-Klasse Nord, die Redaktion) zu halten. Durch einige Niederlage­n in den letzten Spielen muss man den Blick wohl eher nach hinten richten und darauf schauen, den Abstand auf die Abstiegsrä­nge zu halten bzw. auszubauen. Ich hoffe, in der Rückrunde öfter zuschauen zu können und drücke meinen Jungs die Daumen für die anstehende­n Spiele.

Interview: Thomas Unflath

 ?? Foto: Stefan Puchner, dpa ?? Der Großsorhei­mer Fußballpro­fi Robert Strauß (im roten Trikot beim Zweikampf mit Akaki Gogia von Union Berlin) will mit dem 1. FC Heidenheim den Klassenerh­alt in der 2. Fußball Bundesliga schaffen.
Foto: Stefan Puchner, dpa Der Großsorhei­mer Fußballpro­fi Robert Strauß (im roten Trikot beim Zweikampf mit Akaki Gogia von Union Berlin) will mit dem 1. FC Heidenheim den Klassenerh­alt in der 2. Fußball Bundesliga schaffen.

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