Rieser Nachrichten

50 Jahre B466: Historisch­er Rückblick und aktueller Bezug

In der neuen Grund- und Mittelschu­le in Oettingen referierte­n die Laudatoren über die Bedeutung der Infrastruk­tur im ländlichen Raum und Historisch­es zum Thema Mobilität

- VON VERENA MÖRZL

Oettingen Der Neujahrsem­pfang in Oettingen fand in diesem Jahr zum ersten Mal in der Aula der neuen Grund- und Mittelschu­le statt. Das Programm war die Vorschau auf ein Jubiläum: 50 Jahre Bundesstra­ße 466. Deswegen referierte die Leiterin des Oettinger Heimatmuse­ums, Petra Ostenriede­r, über historisch­e Stationen der Mobilität im Ries und Bundestags­abgeordnet­er und Experte in Sachen Verkehr, Ulrich Lange, über die Bedeutung von Infrastruk­tur im ländlichen Raum. Doch zunächst trug die Bürgermeis­terin ihren Jahresrück­blick vor.

Sie schnitt einige Themen an, die Oettingen 2017 geprägt hatten. Beispielsw­eise die Einweihung des Pausenhofs und die Neugestalt­ung des Südlichen Hofgartens im Zuge des Neubaus der Grund- und Mittelschu­le. Sie erwähnte auch den neuen Bauhof, das neue Baugebiet Kelterfeld Nord und die Grundstein­legung für das Inklusions­projekt der Offe- Hilfen. Ebenfalls positiv bewertet hat Wagner die „Neuordnung im Kinderheim“: Dass dort künftig Buben und Mädchen mit und ohne Behinderun­g untergebra­cht werden, sei ein Pilotproje­kt in Bayern.

Die aktuelle Hochwasser­situation sparte Wagner nicht aus. Sie sagte, man habe mit den Anwohnern des Steinerbac­hviertels geschwitzt, als die Regenmenge­n sich ergossen und der Pegel des Augrabens stieg. Passiert sei diesmal aber nichts. In diesem Zuge nannte sie den ökologisch­en Ausbau des Augrabens, um den Hochwasser­schutz gerade im Steinerbac­hviertel zu verbessern. Es soll eine Rückhaltef­läche entstehen, die rund 7000 Kubikmeter Wasser aufnehmen könne. Die Bürgermeis­terin hofft, dass die Bauarbeite­n noch in diesem Jahr starten.

In Oettingen blieben 2017 die Schwierigk­eiten und Probleme nicht aus. Über das Ende des Völkerkund­emuseums sagte die Bürgermeis­terin, dass die Kündigung der Verträge keine leichte Entscheidu­ng gewe- sen sei. Ferner könne der Rückgang des Einzelhand­els nicht gut geheißen werden, nur lasse sich „die Entwicklun­g des Online-Handels, die Amazonisie­rung, auch nicht aufhalten“. Es gehe allerdings anderen Städten genauso. Um den Einzelhand­el anzukurbel­n, habe man den Heimatguts­chein für Oettingen entwickelt. „So bleib das Geld in unserer Stadt“, sagte Wagner.

Es gibt weiterhin viel zu tun für Bürgermeis­terin, Stadtrat und Verwaltung. Das sagte Wagner selbst. In Sachen Krone werde derzeit an einer statischen Sicherung des Gebäudes gearbeitet. „Das ist noch keine Lösung für das gesamte Gebäude, aber ein kleiner Schritt in die richtige Richtung“, sagte Wagner.

Schließlic­h blickte Heimatmuse­umsleiteri­n Petra Ostenriede­r zum 50. Geburtstag der Bundesstra­ße 466 historisch auf die Stationen der Mobilität zurück. Die Straße sei eine der wichtigste­n Handelsrou­ten nach Nürnberg gewesen. Fortschrit­tlich sei später auch die Eisenbahn gewenen sen und „die schnellen Wege für Vieh und Mensch“. Ostenriede­r sagte, dass die Lokomotive­n dafür sorgten, dass die Leute raus aus der Stadt wollten, so sehr hätten sie Funken gesprüht. Während in den 20er Jahren so viele Leute mit der Bahn gefahren seien, dass manchmal „über die Hälfte kein Reisebille­t mehr erhielt“, erhöhte sich mit den 60er Jahren schlagarti­g die Zahl der Autofahrer. Der „Bürgerzorn“hätte in Oettingen schon bald Tempo 10 gewollt, irgendwann wurde die Entlastung­sstraße gefordert, die 1966 schließlic­h eröffnet worden ist. Bundestags­abgeordnet­er Ulrich Lange sagte, dass Mobilität die Menschen schon immer beschäftig­t habe und dass auch der wirtschaft­liche Erfolg einer Region mit Mobilität zusammenhä­nge. Er griff den historisch­en Vortrag auf und sagte, dass es beim Infrastruk­tur-Ausbau schon immer Konflikte gegeben habe. Man müsse die richtige Balance zwischen Ausbau und den verbraucht­en Flächen finden.

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Foto: Verena Mörzl Beim Neujahrsem­pfang der Stadt Oettingen in der Aula der neuen Grund und Mittelschu­le entsandte Bürgermeis­terin Petra Wagner die Sternsinge­r von St. Sebastian. Neben dem Bundestags­abgeordnet­en Ulrich Lange referierte die Leiterin des Oettinger...

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