Dreikönigshochwasser im Ries
Viel Regen lässt Eger und Wörnitz über die Ufer treten. Große Schäden bleiben bislang aus
Landkreis Normalerweise hat Hochwasser keine schönen Seiten. Meist richtet es große Schäden an und hinterlässt nicht nur ratlose Hauseigentümer, sondern auch Schlamm und Schutt. Wie groß die Auswirkungen des Dreikönigshochwasser in der Region sind, lässt sich bislang noch nicht handfest belegen. Klar ist, Schlamm werden die Überschwemmungen zurücklassen. Dieses Hochwasser hat jedoch aus ästhetischer Sicht einige Eindrücke hinterlassen.
Nichtsdestotrotz waren Kommunen am Dreikönigs-Wochenende im Einsatz. Sie sperrten Straßen und Radwege. Nennenswerte Schäden meldete die Polizei nicht. Nicht befahrbar war wegen des Hochwassers zeitweise die Gemeindeverbindungsstraße zwischen Nördlingen und Nähermemmingen im Bereich der Kleingartenanlage, die Straße zwischen Löpsingen und Deiningen vom Aussiedlerhof Hauber bis zur B 466 sowie die Gemeindeverbindungsstraße Löpsingen/Klosterzimmern zwischen Gemarkungsgrenze und B466. Außerdem war der Radweg zwischen Löpsingen und Nördlingen im Bereich der Flutmulde Löpsingen betroffen. Überflutungen gab es zudem auf der Straße zwischen Hoppingen und Heroldingen, zwischen Schwörsheim und Munningen und sämtlichen Seitenstraßen nach Lehmingen. Außerdem war Dornstadt von Auhausen nicht erreichbar. Viele Strecken sind nun wieder frei.
Im fränkischen Weiltingen wurde erneute eine Sperre wegen Hoch- wassers missachtet. Wie bereits am Neujahrstag musste ein Auto aus dem Hochwasser geborgen werden. Am Donnerstag fuhr der 38-Jährige gegen 6.25 Uhr von Wittelshofen kommend in Fahrtrichtung Weiltingen. Dieser Bereich war jedoch aufgrund der aktuellen Hochwasserlage an der Wörnitz für die Durchfahrt mit jeweils zwei Verkehrszeichen und zusätzlichen Warnbaken gesperrt, wie die Polizei berichtet. Trotzdem setzte sich der Mann über das Verbot hinweg und versuchte, die Strecke und den überfluteten Bereich in Richtung Ruffenhofen zu durchfahren. Wie bereits Anfang dieser Woche in einem ähnlichen Vorfall geschehen, streikte auch bei diesem Versuch der Motor und das Auto blieb im Hochwasser stehen. Der Mann konnte sich selbst befreien und über Notruf Hilfe anfordern. Schließlich konnte die Freiwillige Feuerwehr Wittelshofen das beschädigte Auto aus dem Wasserbereich herausziehen. Noch vor Ort erhoben die Polizeibeamten ein Bußgeld gegen den Mann. In Ebermergen gab es einen ähnlichen Fall. Für die junge Frau ging dies aber besser aus, als für den Leidensgenossen aus Franken.
Während die Eger schon bald wieder zurück ins Flussbett sank, bliebt die Situation an der Wörnitz angespannt. Der Hochwassernachrichtendienst meldete sogar für Harburg am Sonntag noch Meldestufe drei, während der Pegel flussaufwärts wieder zurückging.
In Auhausen machten die Überschwemmungen der Wörnitz die Straße nach Dornstadt unpassierbar. Bürger, die in den Nachbarort fahren wollten, mussten über Oettingen. Das erfuhr auch Bürgermeister Martin Weiß. Zur Feuerwehrversammlung nach Dornstadt war der Kollege aus Megesheim schneller als er, erzählt er. Weiß schätzt, dass Auhausen seit gut zehn Jahren kein solch starkes Hochwasser mehr erlebt hat. Der neugebaute Beachvolleyballplatz und das Kneippbecken wurden überflutet. Das Wasser stand auf manchen Grundstücken bis zur Haustüre.
In Oettingen, so erzählte Bürgermeisterin Petra Wagner beim Neujahrsempfang, schwitzten Stadt und Bürger wegen des Pegels des Augrabens, der durch bewohntes Gebiet fließt. Doch Überflutungen in der Stadt blieben ihr zufolge aus. Der Wetterdienst meldet vorerst keinen Regen. Laut Hochwassernachrichtendienst soll sich die Lage weiter entspannen. (mit pm)
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