Rieser Nachrichten

Nur ein Viertel lang große Sprünge

Angels führen im ersten Spiel des neuen Jahres nach den ersten zehn Minuaten deutlich, aber dann läuft nicht mehr viel. Die Top-Scorerin der Liga ist von den Gastgeberi­nnen nie zu stoppen

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Nördlingen Die TH Wohnbau Angels sind nach der Weihnachts­pause noch nicht auf Betriebste­mperatur. Gegen die Saarlouis Royals, die man im Hinspiel noch deutlich schlagen konnte, setzte es eine unerwartet deutliche 55:78-Niederlage auf eigenem Parkett. Die Gäste wirkten aggressive­r und erspielten sich im Lauf des Spiels das Selbstbewu­sstsein, das man braucht, um auswärts zu gewinnen.

Nicht Nördlingen gegen Saarlouis, sondern Schlott gegen Niedola schien es zu Beginn des Matches zu lauten. Das US-Girl auf Seiten der Nördlinger bestimmte die Partie und für die Royals machte niemand anders Punkte als die Lettin, ihres Zeichens beste Werferin der Liga. Mit extrem harter Verteidigu­ng gegen den Spielmache­r der Angels versuchten die Gäste erfolgreic­h zu sein, doch sie ernteten zunächst einmal Foulpfiffe, und das völlig zurecht. Schlott und Co. ließen sich dann auch nicht zweimal bitten und wurden ihrem Ruf, eine exzellente Freiwurf-Mannschaft zu sein, gerecht. Die 22:11-Führung nach zehn Minuten ging demnach völlig in Ordnung, auch weil Pierre-Louis und Luisa Geiselsöde­r unter den Brettern gute Arbeit machten und abprallend­e Fehlwürfe kompromiss­los abgriffen.

Wie so oft, je härter das Match geführt wird, desto weniger wird im Verlauf gepfiffen und darauf mussten sich die Gastgeber erst einstellen und den Kampf annehmen. Und das tat die Bär-Truppe auch, sodass der Zehn-Punkte-Vorsprung weit ins zweite Viertel hinein Bestand hatte. Doch Saalouis’ Niedola, die mittlerwei­le von der deutlich kleineren Sami Hill verteidigt wurde, war nie unter Kontrolle zu bringen und sie führte ihr Team zur Halbzeit auf 31:31 heran. Alles wieder auf Null. Die Gäste hatten jetzt ihren Spielfluß gefunden, erspielten sich gute Wurfoption­en und trafen, während die Angels sich zunehmend in Einzelakti­onen

Zu Beginn ein Privatduel­l Schlott gegen Niedola

Heimteam verzettelt sich in Einzelakti­onen

versuchten. Hinzu kam, dass Top-Centerin Kim PierreLoui­s gesundheit­lich nicht voll auf der Höhe war und keine Akzente mehr setzen konnte. Zwei Foulpfiffe gegen sie bei Pick-and-Roll-Situatione­n beendeten ihre Spielzeit dann ohnehin.

Ohne sie war jetzt der Rebound des öfteren leichte Beute für Saarlouis, allen voran für Niedola. Mit ihrem Instinkt und ihrer Cleverness war sie den Nördlinger­n deutlich überlegen, auch wenn die eingewechs­elte Amenze Obanor sich mehrmals gut in Szene setzen konnte. Saarlouis hatte jetzt die Oberhand gewonnen und beherrscht­e das Match. Nicht dass die Angels nicht

Bayerische­s Derby ist die nächste schwere Aufgabe

kämpften, allein dies war nicht genug. Die Gäste hatten sich durch den Verlauf der Partie Selbstbewu­sstsein erarbeitet und brachten den Auswärtssi­eg souverän ins Ziel.

Für die Angels steht nun eine Rückbesinn­ung auf alte Tugenden an, denn 55 Punkte hatte man in der Hinrunde schon auch mal in nur einer Halbzeit erzielt. Der Ball muss schneller nach vorn gepasst, bessere Wurfoption­en müssen gefunden werden. Anfangen kann man damit gleich am nächsten Samstag beim Bayernderb­y in Bad Aibling, auch wenn es schwer ist, dort zu gewinnen.

Angels Laura Geiselsöde­r (2), Luisa Geiselöder (8), Sami Hill (12), Anni Mäki talo (5), Amenze Obanor (5, 8 Rebounds), Kim Pierre Louis (10, 13 Rebounds), Jen Schlott (12). – Bei Saarlouis überragte Sabine Niedola mit 30 Punkten und 14 Rebounds.

 ?? Foto: Szilvia Izsó ?? Sami Hill mit Riesenschr­itten auf dem Weg zum Korb. Auch die kanadische Nationalsp­ielerin im Angels Trikot konnte im Heim spiel gegen Saarlouis im zweiten Durchgang keine entscheide­nden Akzente mehr setzen.
Foto: Szilvia Izsó Sami Hill mit Riesenschr­itten auf dem Weg zum Korb. Auch die kanadische Nationalsp­ielerin im Angels Trikot konnte im Heim spiel gegen Saarlouis im zweiten Durchgang keine entscheide­nden Akzente mehr setzen.

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