Rieser Nachrichten

„Vom Jäger zum Gejagten“

In zwei Tagen startet die Handball-Europameis­terschaft in Kroatien. Deutschlan­d muss seinen Titel gegen neue Favoriten verteidige­n. Das hat sich am Spielmodus geändert

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Augsburg Am Freitag beginnt in Kroatien die Handball-Europameis­terschaft. Als Titelverte­idiger zählt Deutschlan­d zum Favoritenk­reis, die größten Chancen räumen die Experten aber dem Olympiasie­ger und dem Weltmeiste­r ein. Aber wie kann es die DHB-Auswahl überhaupt ins Finale schaffen? Und welche Spieler sind die Stars der EM? Die wichtigste­n Fragen und Antworten zum Turnier.

● Spielmodus 16 Mannschaft­en haben sich für das Turnier qualifizie­rt, in vier Vierergrup­pen geht es zunächst um die Teilnahme an der Hauptrunde. Die besten drei Mannschaft­en jeder Gruppe kommen weiter, wobei die Ergebnisse aus der Vorrunde mit in die Hauptrunde einfließen. „Das Ziel ist, dass wir die Vorrunde mit der maximalen Punkteausb­eute überstehen“, sagt Bundestrai­ner Christian Prokop. In der Hauptrunde werden dann zwei neue Gruppen mit jeweils sechs Teams gebildet, jede Nation bestreitet dann drei Spiele. Jeweils die beiden besten Mannschaft­en der Gruppen kommen ins Halbfinale.

● Favoriten Olympiasie­ger Dänemark, Weltmeiste­r Frankreich, Gastgeber Kroatien: Gefragt nach den Favoriten nennen fast alle Experten dieselben Nationen. „Fünf, sechs Mannschaft­en können ernsthaft um den Titel mitspielen“, sagt Ex-Bundestrai­ner Martin Heuberger sogar. Neben der DHB-Auswahl zählt er noch die Spanier und Norwegen dazu. „Irgendwann haben die Norweger vielleicht das Glück, was ihnen zuletzt gefehlt hat“, sagt er. Bei den vergangene­n beiden Großturnie­ren waren die Skandinavi­er jeweils im Halbfinale ausgeschie­den.

● Deutsche Chancen „Wir sind vom Jäger zum Gejagten geworden“, sagt DHB-Präsident Andreas Michelmann. Als Titelverte­idiger zählt die DHB-Auswahl automatisc­h zum Favoritenk­reis. „Es gibt in Deutschlan­d so viele gute Spieler, wie schon seit 30, 40 Jahren nicht mehr“, sagt Ex-Bundestrai­ner Heiner Brand. Die Frage ist, wie die DHB-Auswahl mit der gestiegene­n Erwartungs­haltung umgeht. Bei der WM vor einem Jahr war sie trotz großer Ziele bereits im Achtelfina­le gescheiter­t.

● Deutsche Gegner In der Vorrunde treten die deutschen Handballer in Zagreb gegen Mazedonien, Montenegro und Slowenien an. Das erste Spiel bestreiten die Deutschen am Samstag, 13. Januar, ab 17.15 Uhr ( ZDF) gegen Montenegro. In der Hauptrunde wären mögliche Gegner Olympiasie­ger Dänemark oder Vize-Europameis­ter Spanien. ● Die Stars Die besten Spieler der Welt werden in Kroatien auf dem Parkett stehen. Dazu zählt auch DHB-Kapitän Uwe Gensheimer, „der beste Linksaußen der Welt“, wie Teammanage­r Oliver Roggisch findet. Bei den Franzosen ist der dreifache Welthandba­ller Nikola Karabatic nach wie vor der herausrage­nde Akteur, bei den Dänen der zweifache Welthandba­ller Mikkel Hansen. Weitere Topstars: Kroatiens Domagoj Duvnjak, Spaniens Alex Dujshebaew oder Norwegens Megatalent Sander Sagosen. Interessan­t ist, dass fast alle von ihnen beim selben Klub spielen: Gensheimer, Karabatic, Hansen und Sagosen laufen für Paris Saint-Germain auf.

● TV Übertragun­g Anders als bei der WM vor einem Jahr werden die Spiele der deutschen Mannschaft im öffentlich-rechtliche­n Fernsehen übertragen. ARD und ZDF zeigen alle Partien des Titelverte­idigers. Die weiteren Spiele des Turniers sind im Livestream bei Sportdeuts­chland.tv zu sehen. (dpa)

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Foto: Guido Kirchner, dpa Auf Trainer Christian Prokop und sein Team kommt in Kroatien ein schweres Stück Arbeit zu. Den Titel müssen die Deutschen ge gen starke Konkurrenz verteidige­n.

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