Razzia in Asylbewerberunterkunft
In Nördlingen waren mehr als 80 Polizisten im Einsatz. Polizeichef Walter Beck zieht eine Bilanz
Nördlingen Die Polizei Nördlingen hat am Dienstag in den frühen Morgenstunden eine Nördlinger Asylbewerberunterkunft im Rahmen einer Sammelkontrolle überprüft. Grundlage für die Kontrollaktion war das im vergangenen Jahr in Kraft getretene Bayerische Integrationsgesetz, das der Bayerischen Polizei im Polizeiaufgabengesetz erleichterte Kontrollmöglichkeiten im Umfeld von und in Asylbewerberunterkünften einräumt, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt.
Die Nördlinger Polizei hatte auch bei dieser Einrichtung Erkenntnisse, dass im Umfeld der Unterkunft mit Drogen gehandelt wird und sich in dem Gebäude Personen aufhal- ten, deren Identität noch nicht zweifelsfrei feststeht. Polizeichef Walter Beck sagt dazu: „Die Unterkunftsverantwortlichen und die Polizei müssen wissen, wer sich in den Asylunterkünften aufhält und was dort vor sich geht. Dadurch können wir die Unterkünfte und das Umfeld deutlich sicherer machen.“
Grundsätzlich verzeichnete die Nördlinger Polizei in der Vergangenheit relativ wenig Einsätze in Asylbewerberunterkünften. „Allerdings gab es in und im Umfeld der von der Polizei kontrollierten Asylbewerberunterkunft eine Zunahme von Meldungen hinsichtlich von Rauschgiftkriminalität“, so Beck. Bei der Kontrollaktion waren mehr als 80 Polizisten (darunter Kräfte der Bayerischen Bereitschaftspolizei aus Eichstätt und Königbrunn, sowie Diensthundeführer aus Augsburg) eingesetzt, die gezielt die Unterkunftsräume kontrollierten. Von den rund 70 gemeldeten Personen konnten 50 angetroffen werden, zudem hielt sich eine Person, die einer anderen Unterkunft zugewiesen ist, in einer Wohnung auf.
Außerdem wurden bei der Kontrolle drei Personen angetroffen, die ausländerrechtlich noch nicht ab- schließend registriert waren. In zwei Fällen erfolgte wegen des Verdachts der unerlaubten Einreise eine vorläufige Festnahme mit erkennungsdienstlicher Behandlung. In einem Zimmer wurden eine geringe Menge Marihuana und undefinierbares Pulver sichergestellt, das erst noch untersucht werden muss. Auch wurde eine Frau vorläufig festgenommen, da sie trotz Hausverbots in der Unterkunft ein Zimmer bezog. Darüber hinaus wurden in der Unterkunft diverse Papiere, Pässe und eine italienische Krankenversicherungskarte aufgefunden, die vom Ausländeramt noch entsprechend überprüft und zugeordnet werden müssen. „Die Nördlinger Polizei wird die Sicherheits- und Gefährdungslage rund um Asylbewerberunterkünfte auch in Zukunft im Auge behalten. Abermals weise ich darauf hin, dass nur eine geringe Zahl der Asylbewerber polizeilich auffällig ist und eben denen gehört unser spezielles Augenmerk“, sagt der Polizeichef.
Positiv bewertet die Nördlinger Polizei die gute Zusammenarbeit mit dem Ausländeramt, das in den Einsatz eingebunden war, und der Regierung von Schwaben. „Nur durch dieses enge Miteinander sind sicherheitsrelevante Entwicklungen frühzeitig zu erkennen, um schnell gegensteuern zu können,“sagt Beck. Das Erscheinen von Kometen ist ein seltenes Zeichen am Himmel und wurde seit alters als Unglückszeichen gedeutet. Im Jahre 372 vor Chris tus legten die alten Griechen dies als solches aus, und tatsächlich verlo ren die Spartaner bald darauf nicht nur die Schlacht bei Leuktra, son dern auch ihre Vormachtstellung auf dem Peleponnes. Auch den Tod von Kaisern, Königen und Fürsten konnten Kometen ankündigen.
Von 70 gemeldeten Personen waren 50 in der Unterkunft