Hallenbad am Sankt Nimmerleinstag?
Die Nördlinger Stadträte diskutieren seit dieser Woche wieder über das Hallenbad. Das Thema steht auf der Agenda, wie es Oberbürgermeister Hermann Faul versprochen hat. Ein Schritt in die richtige Richtung, könnte der Bürger meinen – aber nur, wenn er nicht genau hinschaut.
Denn was da besprochen wird, lässt zweifeln, ob die Räte tatsächlich dem Wunsch der Rieser nachkommen möchten. Vor dem Jahr 2021 sollte der Betrag für den Neubau eines Bades nicht in den Haushalt einkalkuliert werden, schlägt die Verwaltung vor. Die Verantwortlichen gehen davon aus, dass drei Jahre vergehen könnten, bis eine Entscheidung fällt. Obwohl mögliche Standorte mit all ihren Vor- und Nachteilen bereits seit Jahren diskutiert werden.
Das Hallenbad auf die lange Bank zu schieben, birgt Gefahren. Einerseits könnten in der Zwischenzeit unerwartete Ausgaben für die Stadt hinzukommen und der Bau des Hallenbads weiter nach hinten verschoben werden, wenn das Geld fehlt. Andererseits sind ab dem Jahr 2020 ein neuer Stadtrat sowie ein anderer Oberbürgermeister im Amt. Bis die sich beim Hallenbad einig werden, wird wieder Zeit verstreichen – oder die neue Stadtverwaltung hat ganz andere Ziele. Einige Fraktionen haben sich immerhin dafür ausgesprochen, den Baubeginn für das Jahr 2020 anzusetzen. Doch als zügige Entscheidungsfindung kann man auch das nicht bezeichnen.
Eines wurde bei der Diskussion um das Hallenbad immerhin deutlich: Die Stadträte haben nicht vergessen, was sie den Bürgern vor der Wahl versprochen haben. Die Angst, dass auch die Wähler sich an die bisher leeren Versprechungen erinnern, könnte doch noch dafür sorgen, dass das Hallenbad nicht erst am Sankt-Nimmerleins-Tag errichtet wird.