Bestes Jahr der Verbandsgeschichte
Fleckviehzuchtverband und Milcherzeugerring legen erfreuliche Zahlen vor. 29 Kühe überschreiten eine „magische Grenze“. Deren Züchter erhalten eine Auszeichnung
Harburg Bei der gemeinsamen Mitgliederversammlung des Fleckviehzuchtverbandes und des Milcherzeugerringes Wertingen für den Landkreis Donau-Ries hat Verbandsvorsitzender Georg Kraus eine positive Bilanz zu Zucht und Vermarktung gezogen. Das größte Ereignis 2017 war die Jubiläumstierschau „120 Jahre Zuchtverband Wertingen“. Kraus ging auch auf den Milchpreis ein und hoffte, dass die momentan gute Lage anhalte, wenngleich einige Vorzeichen schon wieder Rückgänge befürchten ließen.
Friedrich Wiedenmann, Zuchtleiter des Verbandes und Fachlicher Leiter des Milcherzeugerringes, legte Zahlen und Tendenzen zur Leistungsentwicklung und Zuchtarbeit vor. Der Herdbuchkuhbestand konnte auf mittlerweile fast 55000 Kühe in 1013 Betrieben ausgedehnt werden. In der Betriebsstruktur seien weiterhin Zuwächse in der Herdengröße feststellbar: Im Landkreis sei 2017 bei den 210 Herdbuchbetrieben mit 10 867 Kühen das Leistungsniveau mit 7661 Kilogramm pro Kuh und Jahr stabil geblieben – dies sei bei gleichzeitiger Steigerung der Fruchtbarkeits- und Gesundheitsmerkmale erreicht worden. Dies sei ein klares Indiz für die optimalen Haltungsbedingungen und Tierpflege in den Betrieben. Sensationell sei: 29 Kühe im Zuchtgebiet haben die „magische Grenze“von 100 000 Kilogramm (Liter) Lebensleistung überschritten. Sechs davon stehen im Landkreis Donau-Ries. Wiedenmann wies besonders auf die großen Erfolge in der Zucht auf natürliche Hornlosigkeit hin.
Beim Thema Vermarktung erläuterte Georg Veh, die Zahl aller verkauften Tiere habe erneut gesteigert werden können. Mit fast 12 000 Tieren sei eine Höchstmarke erreicht worden. Wegen des guten Milchpreises sei die Zahl der angebotenen und verkauften Jungkühe bei den Auktionen knapper gewesen. Dies konnte im Stallverkauf mit einem deutlichen Zuwachs mehr als kompensiert werden.
Einen wahren Aufschwung erlebte der Zuchtviehexport von Kalbinnen und Jungrindern. Fast 1900 Tiere konnten so verkauft werden. Veh animierte die Zuhörer, verstärkt Jungrinder und Kalbinnen anzubieten. Auch für Kühe beständen aktuell mehrere Nachfragen aus Aufstockungsbetrieben.
Bei den Neuwahlen beim Zuchtverband wurden die bisherigen Vertreter Andreas Böhm (Oppertshofen) Thomas Schneid (Amerbach) und Rudi Ruisinger (Mittelstetten) bestätigt. Neu gewählt wurde Bernd Schröppel (Kleinsorheim). Beim Milcherzeugerring werden Rosa Hirschbeck aus Huisheim (neu), Andreas Böhm aus Oppertshofen (neu) und die wiedergewählten Franz Gerstmeier (Buchdorf) sowie Christian Sienz (Kleinerdlingen) den Landkreis in den nächsten fünf Jahren vertreten.
Die besten elf Züchter des Landkreises wurden nach einem Punkteindex mit Einbezug von Milchmenge, Milchinhaltsstoffen, Lebensleistung, Fruchtbarkeit und Gesundheit proklamiert. Wiedenmann erläuterte hierzu, dass diese Kriterien im Zuchtziel der Rasse Fleckvieh starke Beachtung fänden und auch maßgeblich zum Betriebserfolg beitragen. Daher sei für die Besten im Landkreis nach diesem Punktesystem der Name „Fleckvieh-Profi“gerechtfertigt.
Fast 12000 Tiere wurden verkauft