Nochruaf auf da Schnokakarle
Der Tandler würdigt den verstorbenen Heimatdichter Walter Reinthaler
D’ Redaktion von di Riaser Nochrichta hot gmoint, dean Nochruaf auf da kürzlich mit neinzg Johr verschdorbna Riaser Hoimatdichter Walter Reinthaler solld i verfassa, weil er ja als dr „Schnokakarle“quasi a groaßer Vorgänger vom Tandler war. Es isch vierzg Johr her, dasser sei earschda Glosse unter deam legendära Nama veröffentlicht hot; am 4. November 1978 war’s. Genau wia i hotter gredt’, wia ihm dr Schnabel gwachsa war, nämlich in Riasr Mundart und genau wia i hotter sein Nama dia ganza Zeit net verroda und earschd in seim allerletschda Beitrag im Januar 1997 preisgeba. „Mei Rias isch mei Hoimat“war net nur dr Titel von oim von seine Büachla, dia wo im Hoimatverlag Steinmeier rauskomma sind; des war sei Lebensgfüahl, des wo si durch alle Schnokakarl-Beiträg und Gedichtbänd durchzoga hot. Aber sei groaßa Heimatliebe hot er in älles andre als in süaßliche odder gar kitschige Lobpreisunga zum Ausdruck brocht; ganz im Gegadoil:
Dia gefährdeta
Natur odder lokalpolitische Ereignisse hotter allaweil kritisch, luschdig und schpöttisch aufgschpießd und zur Schproch brocht, was’m net passt hot.
Glei im earschda Beitrag hotter a rächda Sauerei aufgriffa, nämlich an von dr Regierung genehmigta Schweinemaschd-Betrieb in am Ortsdoil. Da „Antikriagsdag“hot er in di achzger Johr als „Schdroahfuier“gschmäht, weil mer jeda Dag gega Kriag sei sollt, des nuie Schdabaliad hotter kritisiert, weil’d Kender auf oimol nemme von Früahle, Bloama, Vögl und Karussell gsunga hom, sondern von Biar, Wei und scheane Mädla.
1984 hot er dia nuia Fuaßgängerbruck ins Wemdinger Viertel als vielleicht zu kloina Schritt agseha und war drmit an am Thema dra, des jetzt mim längschd überfälliga Tunnel-Nuibau höchschde Aktualität hot.
Vor koim hotter mit seiner Kritik Halt g’macht, weder vorm Landratsamt no vor dr Schdadtverwaltung; abber es hot abbl dear liabenswerte und feine Mensch aus seine Zeila gschprocha, als dear wo er seine Zeitgenossa bekannt war. Dia Riaser Mundart hotter hoachghalta und kulturell salonfähig g’macht – drei volkstümliche Theaterschdück vom Verein Alt Nördlinga hotter vom Bayerischa ins Riaserische übersetzt.
Beruflich isch er zearschd ‘rer alter Familiatradition gfolgt und Schneidermeischder wora; von 1954 bis 1970 war er Finanzbeamter in Nearle. Schportlich war er oo no; in die fuchzger Johr und drieber naus war er als Handballer beim TSV ganz vorna mit drbei. Sein’rer Froo Eugenia hot er scho als Schualmädle da Ranza traga, von 1951 a warad’s verheiricht, warad mit vier Kender und ‘rer zwoischdelliga Schar von Enkel und Urenkel gsägn’t. D’r Tandler