Gerade Jugendliche lassen sich verführen
Es ist schon ein paar Jahre her, da schockte der Red-Bull-Konzern die Cola-Trinker in Deutschland. In der Cola der Bullenmarke sei Kokain enthalten, hieß es damals. Einige Bundesländer reagierten sofort und verboten den Verkauf des Getränks. Dann lieferte das Bundesinstitut für Risikobewertung eine Analyse. Der Kokaingehalt sei viel zu gering, von dem Getränk gehe keine Gefahr für die Konsumenten aus. Die Limo durfte wieder verkauft werden. Und die Zielgruppe? War angetan.
Red Bull – oder Energy Drinks im Allgemeinen – gelten als aufputschend. Und deshalb umgibt sie ein Hauch des Gefährlichen. Wer sie trinkt, greift bewusst nicht zum Mutti-Latte-Macchiato. Weil die Dose eben als cooler gilt. Das verführt vor allem Jugendliche, die sich natürlicherweise um ihr Image sorgen. Dass die Getränke zu viel Zucker enthalten, dass Menschen unter 16 nur wenig Koffein zu sich nehmen sollten, dass, wer zu viel von den Drinks konsumiert, Schlafstörungen und Angstzustände bekommen kann, das alles ist den Jugendlichen egal. Vielleicht steigert es sogar den Reiz der Getränke. Und gerade deshalb sollten die Händler reagieren und auch hierzulande ihre Verantwortung wahrnehmen und eine Altersbeschränkung einführen. Das Argument, diese Grenze sei zu schwer zu kontrollieren, hat keinen Bestand. Denn bei Alkohol gibt es die Kontrolle schließlich auch.