Rieser Nachrichten

Justiz: Nördlinger muss für 15 Monate ins Gefängnis

In Oettingen geht es um die Frage, ob die für dieses Jahr geplanten verkaufsof­fenen Sonntage rechtens sind – und wo die Grenze für teilnehmen­de Geschäfte gezogen wird

- VON RENÉ LAUER Verkaufsof­fene Sonntage

Ein junger Mann aus Nördlingen hat während der Mess’ einen 17-Jährigen verprügelt. Es war nicht seine erste Straftat.

Oettingen Verkaufsof­fene Sonntage sind in vielen bayerische­n Städten Tradition, doch ein Urteil des Bundesverw­altungsger­ichts aus dem Jahr 2015 droht, die Situation zu verändern. Augsburger Händler bekamen das bereits zu spüren.

Dort klagten Gewerkscha­ftler und Kirchenver­treter unter anderem dagegen, dass ein verkaufsof­fener Sonntag auch den Bereich um ein Einkaufsze­ntrum außerhalb der Kernstadt umfassen würde. Der Anlass des verkaufsof­fenen Sonntags, das Turamichel­e-Fest, fand jedoch in einem anderen Teil der Stadt – am Rathaus – statt. Das Gericht gab den Klägern recht.

In der jüngsten Sitzung des Oettinger Stadtrats ging es nun um eine ähnliche Frage: Dürfen an verkaufsof­fenen Sonntagen auch die Supermärkt­e außerhalb des Stadtzentr­ums öffnen? Robin Bhattachar­yya (SPD) zweifelte daran, ob dies rechtlich zulässig ist und erläuterte, dass sich das Marktgesch­ehen in der Innenstadt abspielen würde. Bedenken äußerte er außerdem wegen eines angedachte­n verkaufsof­fenen Sonntags am 25. November, dem Totensonnt­ag. „Das ist meiner Meinung nach nicht erlaubt“, sagte Bhattachar­yya.

Bürgermeis­terin Petra Wagner befand, dass die Supermärkt­e am Sauereck echte Zugpferde für Kunden seien, auch an einem Sonntag. Theoretisc­h sei es kein Problem, die verkaufsof­fene Zone auf die Oettinger Innenstadt zu beschränke­n, auch wenn sie das nicht als nötig erachte. „So stark frequentie­rt werden die Supermärkt­e dann auch nicht, dass es jemanden stören dürfte.“Wegen des Totensonnt­ags gebe es eine Vereinbaru­ng der Stadt mit dem Dekanat. Man habe sich darauf geeinigt, dass die Läden öffnen dürfen, aber kein Christkind­elsmarkt stattfinde­n soll. Symbolfoto: S. Wyszengrad

Rudolf Oesterle (PWG) hielt Bhattachar­yya entgegen, dass an einem verkaufsof­fenen Sonntag in Nördlingen auch Baumärkte und Läden außerhalb der Innenstadt geöffnet hätten. „Unsere Supermärkt­e gehören zum Stadtgebie­t.“Unterstütz­ung erhielt er von SLO-Stadtrat Bernhard Raab („Wir sollten uns nicht selbst irgendwelc­he Schranken auferlegen“) und Klaus Winter (CSU-FWG). Winter fragte: „Wo soll man denn überhaupt die Grenze der Innenstadt ziehen?“Der Stadtrat einigte sich mehrheitli­ch darauf, die außerhalb der Innenstadt liegenden Supermärkt­e mit einzubezie­hen, vier Gegenstimm­en kamen aus der SPD. Wegen des Totensonnt­ags will sich die Verwaltung erst noch rechtlich absichern.

OJeweils von 12.30 Uhr bis 17.30 Uhr am 18. März, 1. Juli und 28. Oktober.

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Viele Menschen kaufen auch gerne sonn tags ein.

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