Ganz neue Töne in Neuburg
Drei Musiker kombinieren in fünf Konzerten Klassik und zeitgenössische Kompositionen. Sogar eine Uraufführung ist dabei
In der herzoglichen Residenzstadt Neuburg an der Donau feiert das neue Kammermusikfestival „Neuburgmusik“vom Premiere. Konzerte in großen und kleinen Besetzungen, Vorträge, Publikumsgespräche und Begegnungen finden im Stadttheater und im Kongregationssaal sowie an ungewöhnlichen Plätzen wie der Schlosskapelle und Markthalle statt.
Das Festival soll eine Verbindung schaffen zwischen Klassik, Avantgarde und Jazz, erklärt der Neuburger Komponist Tobias PM Schneid. Er ist Vorsitzender des Trägervereins. Nicht nur wegen dieser speziellen Mischung unterscheidet sich die Veranstaltungsreihe von anderen. Das Festival sei vor allem deshalb einzigartig, weil es direkt von Musikern gemacht ist, ergänzt Stefan Schneider vom Leitungsteam. Das bedeutet, dass die Initiatoren auch als ausübende Musiker auf der Bühne stehen.
Von Freitag bis Sonntag komprimieren sich sechs Konzertveranstaltungen zu einem Fest der Musik. Ein spannendes, dramaturgisch durchdachtes und mutig geplantes Programm soll das Publikum mit einer Vielfalt von Klangerlebnissen inspirieren. Das Münchner Kammerorchester unter Leitung von Clemens Schuldt eröffnet mit Mozart (Symphonien Nr. 34 und 39), dem Violinkonzert „Concentric Paths“des Briten Thomas Adès, gespielt von Grammy-Preisträger Augustin Hadelich, und Per Nørgårds „Voyage into the golden screen“.
Zwei Oktett-Konzerte stehen als Eckpfeiler für das weitere Festivalprogramm: Am Samstag hört man Beethoven und Werke der Zeitgenossen Jörg Widmann und Markus Stockhausen, der eine Uraufführung liefert. Am Sonntag gibt es Schubert und ein ganz neues Werk von Gregor Amadeus Mayrhofer.
Für Überraschungen, Unerhörtes und interessante Einsichten ist gesorgt: Der Komponist und Trompeter Markus Stockhausen nutzt sein für das Festival komponiertes Werk als Improvisationsvorlage für die JazzNight „Inside Out“zusammen mit dem Pianisten Florian Weber. Der Perkussionist Johannes Fischer gestaltet eine musikalische Stadtführung (Sonntag 11 Uhr), bei der man Neuburg auf ungewohnte Weise sieht. In den Groove von „Double Drums“tauchen Klein und Groß beim Familienkonzert am Sonntagnachmittag ein.