Macht den Mund auf!
Die Oettinger Jugendlichen trafen sich mit ihrer Bürgermeisterin, um über ihre Probleme und Anliegen zu sprechen. Der Abend glich aber vielmehr einem Vortrag von Stadt und Vertretern des Juze Kraftwerks als einer politischen Diskussionsrunde. Lediglich zwei der 83 Jugendlichen wandten sich direkt an Petra Wagner. Zu wenige, wenn man bedenkt, dass die wichtigsten Aspekte der Podiumsdiskussion im vergangenen November konkretisiert werden sollten. Auf einfache Fragen, was die Jugendlichen in Oettingen vermissen, wo es ihnen am besten gefalle und wo sie sich in ihrer Freizeit treffen würden, wurde kaum etwas erwidert. Dabei hätten sie doch spätestens zu diesem Zeitpunkt ihre Bürgermeisterin mit Ideen und Wünschen zu ihren Lieblingsplätzen konfrontieren können.
Beim öffentlichen Nahverkehr klärte man das Prinzip der Rufbusse, weitere Anbindungen zu anderen Zeiten wiederum nicht. Aber wer die kommunale Politik mitgestalten und verändern will, sollte auch seine Meinung vertreten, wenn er die Chance dazu hat. Vor allem, wenn es für die Jugendlichen doch nichts zu verlieren gibt. Vom „ausspeaken was wir nice founden“, wie es in Einladung hieß, blieb aber nur der Sieg einer Wette mit dem Oettinger Stadtrat. Die Party erschien den Jugendlichen wichtiger zu sein, als etwas vor Ort zu verändern.