Wird die 50+1 Regel reformiert?
Frankfurter fordert Änderung. Der FCA ist für jetzige Fassung
Frankfurt/Main Eintracht Frankfurts Vorstandsmitglied Axel Hellmann hat als erster Bundesliga-Vertreter eine konkrete Reform der kontroversen 50+1-Regel im deutschen Profifußball gefordert. Der Jurist erneuerte seine Idee eines Grundlagenstatuts, das den Einstieg von Investoren bei Vereinen der 1. und 2. Bundesliga einerseits erleichtert, andererseits aber auch an klare und schriftlich fixierte Bedingungen knüpfen soll. Hellmann sagte: „Investoren können je nach Charakter des Clubs einen positiven Beitrag leisten.“Ein Investor müsse aber „die Wurzeln, die Tradition und Kultur des Clubs akzeptieren und darf nicht den Anspruch haben, die Identität des Clubs zu verändern.“
Deshalb müsse ein Katalog von Punkten geschützt werden, „zum Beispiel der Name, der Standort oder die Farben des Vereins. Dazu gehören auch fankulturelle Themen wie der Erhalt der Stehplätze. Diese Bedingungen müssen unabhängig von der Höhe der Kapitalbeteiligung des Investors sein. Und alle entscheidenden Fragen müssen weiter der Mitbestimmung des Vereins und seiner Mitglieder unterliegen.“
Bei einer Mitgliederversammlung der Deutschen Fußball Liga (DFL) werden sich die Vertreter der 36 Erst- und Zweitliga-Vereine am Donnerstag in Frankfurt treffen, um die Zukunft der 50+1-Regel zu diskutieren. Die gibt es nur im deutschen Profifußball. Sie soll den Einfluss von Investoren begrenzen, weil sie ihnen eine Stimmenmehrheit in der Kapitalgesellschaft eines Clubs untersagt. Der FCA hat dazu eine klare Meinung. Finanz-Geschäftsführer Michael
Ströll: „Wenn es Ausnahmeregeln gibt, dann müssen die auch für alle gelten oder es gibt für niemanden eine Ausnahmeregelung.“Ströll erwartet „eine kontroverse Diskussion bei der derzeitigen Gemengelage.“
Er betont: „Der FCA will Chancengleichheit am besten im Rahmen von 50+1. Alle sollen mit den gleichen Bandagen kämpfen und mit den gleichen Voraussetzungen in Konkurrenz treten.“