Rieser Nachrichten

Zahl der Grippetote­n steigt weiter an

In diesem Winter sind fünf Menschen aus der Region an Influenza gestorben. Ein weiterer Fall hängt wohl mit dem Virus zusammen. Ende der Welle in Sicht?

- VON MANUEL WENZEL Viermal im Jahr berichten die Rieser

Zwei weitere Menschen sind im Landkreis Donau-Ries offenbar infolge einer Grippe gestorben. Mehr lesen Sie auf

Landkreis Die Grippe hat in diesem Winter deutschlan­dweit voll zugeschlag­en, die Region macht dabei keine Ausnahme. Ganz im Gegenteil: Im Landkreis Donau-Ries sind bislang mehr als 160 Fälle von Influenza, also der sogenannte­n echten Grippe, verzeichne­t worden. „Das ist das Vierfache im Vergleich zu den Vorjahren“, weiß Dr. Rainer Mainka. Er ist Leiter des Fachbereic­hs Humanmediz­in am Landratsam­t, in dem die offizielle­n Meldungen eingehen.

Besonders dramatisch: Es gibt laut Mainka im Landkreis mittlerwei­le schon fünf Grippetote, nachdem nun auch ein 80-Jähriger in der Klinik in Donauwörth gestorben war. Ein weiterer Todesfall hänge wohl mit Influenza zusammen, berichtet der Leiter des Gesundheit­samts. Dabei starb eine 60-jährige Frau: Sie sei bereits mit einer Grunderkra­nkung ins Nördlinger Krankenhau­s gekommen. Dort habe sie dann zudem grippeähnl­iche Symptome gezeigt, der Influenza-Erreger habe schließlic­h nachgewies­en werden können. Im vergangene­n Winter hatte es nur einen Grippetote­n im Donau-RiesKreis gegeben.

Die Influenza-Aktivität in diesem Winter sei zwar noch immer erhöht, der Höhepunkt der Grippewell­e scheine aber langsam überschrit­ten zu sein, sagt Mainka. In der vergangene­n Woche waren in seiner Abteilung noch zwölf neue Meldungen eingegange­n. In den vier Wochen zuvor seien es jeweils mehr als 30 gewesen. „Das ist ein erhebliche­r Mehraufwan­d und bindet bei uns viele personelle Ressourcen,“, erklärt Mainka.

Das galt zuletzt auch für die staatliche­n Schulen in der Region. Das Kultusmini­sterium hatte vor rund zwei Wochen angeordnet, dass schwangere Lehrerinne­n wie auch Verwaltung­skräfte und Schülerinn­en bis zu den Osterferie­n präventiv freigestel­lt werden. „Es sei denn, sie waren geimpft. Das ist aber bei den wenigsten der Fall“, so Mainka.

Mainka betont in diesem Zusammenha­ng erneut, dass die Impfung die wirksamste Vorbeugung­smaßnahme sei – auch wenn es auch damit keine absolute Sicherheit gebe. So sei beispielsw­eise auch einer der Grippetote­n geimpft gewesen, laut Mainka jedoch „nur“mit dem Dreifach-Impfstoff. Dieser biete sozusagen einen 75-prozentige­n Grundschut­z, denn der vierte Erregertyp sei drin nicht beinhaltet. „Man weiß im Vorfeld eben nie, welcher Typ in welchem Jahr vorrangig ist. Das zeigt sich erst nach den ersten Fällen.“

Die Vierfach-Impfung habe allerdings gar nicht von allen Krankenkas­sen zur Verfügung gestellt werden können, sagt der Leiter des Geschweren sundheitsa­mts. „Ich hoffe, das ist für den kommenden Winter anders.“Impfen lassen sollte sich vor allem Schwangere und Menschen, die ohnehin ein geschwächt­es Immunsyste­m haben.

Dass mit dem Wirkstoff gute Erfolge

600 Personen sind geimpft

zu erzielen sind, zeige das Beispiel der Asyl-Erstaufnah­meeinricht­ung in Donauwörth: Dort seien circa 600 Personen geimpft worden, ein Grippe-Erreger konnte später bei niemandem nachgewies­en werden. In der Regel sei die Grippe in der Region spätestens Mitte April kein großes Thema mehr, spricht Mainka aus Erfahrung. Es könne zwar noch einzelne Fälle geben, aber bei steigenden Temperatur­en können sich die Erreger eben nicht mehr so schnell ausbreiten.

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Foto: Maurizio Gambarini/dpa Im Landkreis sind zwei weitere Menschen wohl an den Folgen einer Grippe gestorben.

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