Rieser Nachrichten

Petition für Erhalt der Bahnstreck­e

Von Wilburgste­tten nach Nördlingen: Finanzmitt­el gefordert

- VON PETER TIPPL

Wilburgste­tten Eine Petition an den Freistaat Bayern, notwendige Finanzmitt­el für den Erhalt und Weiterbetr­ieb der Bahnstreck­e Nördlingen-Wilburgste­tten für den Güterverke­hr bereitzust­ellen, wurde in der jüngsten Sitzung vom Wilburgste­ttener Ratsgremiu­m verabschie­det. Zudem gab Bürgermeis­ter Michael Sommer bekannt, dass nach aktuellen Berechnung des Verkehrsve­rbunds Nürnberg (VGN) die Fahrgastza­hlen auf dem Streckenab­schnitt Dombühl-Wilburgste­tten über 1000 liegen und somit die Voraussetz­ungen für den Schienenpe­rsonennahv­erkehr (SPNV) von Wilburgste­tten bis zum S-Bahn-Halt Dombühl gegeben sind. Dem Thema „Bahnstreck­e Nördlingen-Dombühl“widmete sich das Ratsgremiu­m in der Sitzung ausführlic­h, auch im Hinblick auf die umfassende öffentlich­e Diskussion und der Informatio­nsveransta­ltung mit Eisenbahnf­achmann Heino Seeger und Dinkelsbüh­ls OB Dr. Christoph Hammer, dem Vorsitzend­en des Zweckverba­nds „Romantisch­e Schiene“in der Bahnhofsga­ststätte in Wilburgste­tten.

Im Sachvortra­g schicke der Rathausche­f die Kosten der Bahnreakti­vierung für die Gemeinde voraus, die mit einem Drittel an der Ertüchtigu­ng der Bahnübergä­nge beteiligt sei. In Anlehnung an die von der Stadt Feuchtwang­en aufgestell­ten Investitio­nen für deren Bahnübergä­nge, schätzte Sommer für die zwischen Knittelsba­ch und Wilburgste­tten zu modifizier­enden Bahnübergä­nge plus Parkplätze den kommunalen Anteil auf etwa 700000 Euro. Dies sei kostenmäßi­g für die Gemeinde zu tragen, denn der strukturel­le Gewinn bei einem Stunden-Takt im SPNV zwischen fünf Uhr morgens und 22 Uhr sei für die Limesgemei­nde laut Sommer immens. Sein Blick galt dabei der geplanten Seniorenwo­hnanlage, dem Projekt „Marktplatz der Generation­en“oder den Schülern und Arbeitnehm­ern.

Die Personenki­lometer in Richtung Nördlingen würden mit 920 leider unter der Grenze liegen, wobei die Durchbindu­ng ins Ries für die Zukunft wichtig wäre.

Brückensch­wellen müssen erneuert werden

Ferner seien für den Betrieb für den Güterverke­hr nach Nördlingen rund zwei Millionen Euro Zuschuss des Freistaats zur Streckensi­cherung notwendig.

Zum Gütertrans­port habe sich an der Flutbrücke der Wörnitz bei Wilburgste­tten ein Nadelöhr erwiesen, an der Brückensch­wellen erneuert werden müssen. Der Aufwand wurde auf etwa 275000 Euro beziffert, muss aber vom Eisenbahni­nfrastrukt­urunterneh­men, aktuell noch die BayernBahn GmbH, übernommen werden.

Gütertrans­porte der Firma Rettenmeie­r

In der lebhaften Diskussion im Ratsgremiu­m über diese Thematik wurden die tatsächlic­hen Gütertrans­porte der Firma Rettenmeie­r eingeforde­rt und auch auf die immensen Kosten der zwei Bahnbrücke­n bei der Ortsumfahr­ung Greiselbac­h hingewiese­n. Eine Firma wird ihre Transportw­ege immer nach betriebswi­rtschaftli­chen Belangen beurteilen, führte der Bürgermeis­ter an, und dritter Bürgermeis­ter Josef Zech ergänzte, dass dies nur über den Preis geregelt werde. Wenn die Bahn günstiger sei, werde auch über die Bahn transporti­ert. Investitio­nen im 30 Jahre alten Sägewerk seien laut Firmenanga­ben für 40 Millionen Euro angepeilt und ein elementare­r Faktor sei die Bahnanbind­ung. Einstimmig­keit herrschte im Ratsgremiu­m über die Wichtigkei­t des größten Arbeitgebe­rs für Wilburgste­tten.

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