Petition für Erhalt der Bahnstrecke
Von Wilburgstetten nach Nördlingen: Finanzmittel gefordert
Wilburgstetten Eine Petition an den Freistaat Bayern, notwendige Finanzmittel für den Erhalt und Weiterbetrieb der Bahnstrecke Nördlingen-Wilburgstetten für den Güterverkehr bereitzustellen, wurde in der jüngsten Sitzung vom Wilburgstettener Ratsgremium verabschiedet. Zudem gab Bürgermeister Michael Sommer bekannt, dass nach aktuellen Berechnung des Verkehrsverbunds Nürnberg (VGN) die Fahrgastzahlen auf dem Streckenabschnitt Dombühl-Wilburgstetten über 1000 liegen und somit die Voraussetzungen für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) von Wilburgstetten bis zum S-Bahn-Halt Dombühl gegeben sind. Dem Thema „Bahnstrecke Nördlingen-Dombühl“widmete sich das Ratsgremium in der Sitzung ausführlich, auch im Hinblick auf die umfassende öffentliche Diskussion und der Informationsveranstaltung mit Eisenbahnfachmann Heino Seeger und Dinkelsbühls OB Dr. Christoph Hammer, dem Vorsitzenden des Zweckverbands „Romantische Schiene“in der Bahnhofsgaststätte in Wilburgstetten.
Im Sachvortrag schicke der Rathauschef die Kosten der Bahnreaktivierung für die Gemeinde voraus, die mit einem Drittel an der Ertüchtigung der Bahnübergänge beteiligt sei. In Anlehnung an die von der Stadt Feuchtwangen aufgestellten Investitionen für deren Bahnübergänge, schätzte Sommer für die zwischen Knittelsbach und Wilburgstetten zu modifizierenden Bahnübergänge plus Parkplätze den kommunalen Anteil auf etwa 700000 Euro. Dies sei kostenmäßig für die Gemeinde zu tragen, denn der strukturelle Gewinn bei einem Stunden-Takt im SPNV zwischen fünf Uhr morgens und 22 Uhr sei für die Limesgemeinde laut Sommer immens. Sein Blick galt dabei der geplanten Seniorenwohnanlage, dem Projekt „Marktplatz der Generationen“oder den Schülern und Arbeitnehmern.
Die Personenkilometer in Richtung Nördlingen würden mit 920 leider unter der Grenze liegen, wobei die Durchbindung ins Ries für die Zukunft wichtig wäre.
Brückenschwellen müssen erneuert werden
Ferner seien für den Betrieb für den Güterverkehr nach Nördlingen rund zwei Millionen Euro Zuschuss des Freistaats zur Streckensicherung notwendig.
Zum Gütertransport habe sich an der Flutbrücke der Wörnitz bei Wilburgstetten ein Nadelöhr erwiesen, an der Brückenschwellen erneuert werden müssen. Der Aufwand wurde auf etwa 275000 Euro beziffert, muss aber vom Eisenbahninfrastrukturunternehmen, aktuell noch die BayernBahn GmbH, übernommen werden.
Gütertransporte der Firma Rettenmeier
In der lebhaften Diskussion im Ratsgremium über diese Thematik wurden die tatsächlichen Gütertransporte der Firma Rettenmeier eingefordert und auch auf die immensen Kosten der zwei Bahnbrücken bei der Ortsumfahrung Greiselbach hingewiesen. Eine Firma wird ihre Transportwege immer nach betriebswirtschaftlichen Belangen beurteilen, führte der Bürgermeister an, und dritter Bürgermeister Josef Zech ergänzte, dass dies nur über den Preis geregelt werde. Wenn die Bahn günstiger sei, werde auch über die Bahn transportiert. Investitionen im 30 Jahre alten Sägewerk seien laut Firmenangaben für 40 Millionen Euro angepeilt und ein elementarer Faktor sei die Bahnanbindung. Einstimmigkeit herrschte im Ratsgremium über die Wichtigkeit des größten Arbeitgebers für Wilburgstetten.