Brand drückt Jahresergebnis
Fünf Genossenschaften haben sich zur Qualitätstrocknung Nordbayern zusammengeschlossen. Sie trafen sich jetzt in Hainsfarth
Hainsfarth Die Trockungsgenossenschaften Gunzenhausen, Röckersbühl, Ellingen, Windsbach und Wechingen haben sich 2016 zur „Qualitätstrocknung Nordbayern eG“mit Hauptsitz in Gunzenhausen zusammengeschlossen. Mit 130 Mitarbeitern und 4000 Mitgliedern ist sie von Schwaben über Mittelfranken bis in die Oberpfalz Deutschlands größte Trocknungsgenossenschaft, die nun ihre zweite Generalversammlung in Hainsfarth abgehalten hat. Dessen Mehrzweckhalle war schon früher die Versammlungsheimat der Wechinger Trocknungsgemeinschaft.
Dort berichtete Geschäftsführer Simon Burkhard über das erste komplette Jahr der Qualitätstrocknung, deren Kerngeschäft nach wie vor die Heißlufttrocknung und Verarbeitung von Grünfutter zu regionalen, gentechnikfreien Einzelfuttermitteln ist. In einem Jahr mit einer „ausgeprägt wüchsigen Witterung“habe man zentral die Grüngut-Disposition, die Abrechnung und das Qualitätsmanagementsystem gestartet. Schon im zweiten Abrechnungsjahr stieg die Gesamttrocknungsmenge um ein Viertel auf 44 100 Tonnen.
Davon werde die Hälfte selbst für die Nutztierhaltung verwendet, die andere gehe in den Verkauf für die Heimtierfütterung. Aufgrund eines starken Wettbewerbs habe man allerdings bei den Mahl- und Misch- neun Prozent Marktanteil verloren. Von den zuletzt 840 000 Dezitonnen möchte man aber mit der Neuanschaffung von vier neuen mobilen Anlagen auf Lastkraftwagen für 1,2 Millionen Euro, bis 2020 die magische Summe von einer Million Dezitonnen erreichen. Dazu wurden größere Reparaturen und Aufrüstungen durchgeführt, um eine höhere Lagerkapazität und steigende Aufträge möglich zu machen.
Die Bilanzsumme der Qualitätstrocknung wies zuletzt 16,5 Millionen auf, das Jahresergebnis ein Minus von 200 000 Euro. Dabei sei allerdings zu berücksichtigen, dass einige größere ergebniswirksame Vorfälle aufzufangen waren, wie eine durch die Fusion einmalig an- gefallene Grunderwerbsteuer, sowie ein größerer Silo-Brandschaden in Wechingen mit je 200 000 Euro. Die Bilanzsumme der dortigen Energie TG lag bei 2,5 Millionen Euro. Die 2005 gebaute Biogasanlage habe mit einer Bemessungsleistung von 1195 Kilowatt und einem Futterverbrauch von 22 300 Tonnen im vergangenen Jahr hohe 10452 Megawattstunden Strom eingespeist, 130 Prozent des eigenen Verbrauchs. Die Abwärme werde derzeit zu 57 Prozent, unter anderem für ein Wärmenetz, genutzt. Auch dies soll heuer optimiert werden.
Die Bilanzsumme der zweiten Tochterfirma, dem Windsbacher Qualitätsfutterwerk, lag bei 6,9 Millionen. In ihr habe man den Troanlagen ckenofen erneuert, sowie Organisation und Handelstätigkeit der Mischfutterproduktion aufgenommen. Deren Summe für den europaweiten Handel konnte von 16 400 auf 18600 Tonnen gesteigert werden, die Cobs-Produktion von 11500 auf 12000, die Luzerne-Ballenproduktion von 2200 auf 2700 und die Gesamtmenge um 6,3 Prozent auf 40700 Tonnen, so der Geschäftsführer. Laut dem Bundesfachverband Landwirtschaftlicher Trocknungswerke bestehen 32 Trocknungswerke in Deutschland, davon 21 in Bayern.
Einen großen Teil der Versammlung nahmen Ehrungen, Wahlen, Feststellungen, Beschlussfassungen und Berichte ein. So sprach Vorsitzender Matthias Kleemann über die Arbeit des Aufsichtsrates sowie gesetzliche Prüfungen und bekam abschließend von über 100 Wahlberechtigten die einstimmige Entlastung für Aufsichtsrat und Vorstand.
Die aus dem Aufsichtsrat ausgeschiedenen Andreas Burger (Weidenschwang), Georg Kolb (Gundelshalm), Matthias Rutz (Aha), Sven Schuster (Frankenhofen) und Robert Volkert (Eichenbühl) wurden wiedergewählt. Vorstandsvorsitzender Christian Scheuerlein nahm die Ehrungen langjähriger Mitarbeiter aus Ellingen und Windsbach vor, und letztlich referierte Pfarrer Walter Engeler von der landwirtschaftlichen Familienberatung über: „Turbo im Betrieb – Kolbenfresser im Alltag!“.