Wie die Angst vor Hunden schwindet
Ist das Hochspringen des Vierbeiners Spielaufforderung oder eine Demonstration seiner Macht? Nicht jeder kann die Sprache des Tieres richtig deuten. Hier einige Verhaltenstipps
Wenn Johanna R. das Haus verlässt, schaut sie zuerst rechts und links, ob in ihrer Straße ein Hund unterwegs ist. Ist das der Fall, geht sie zurück ins Haus, schließt die Tür hinter sich und wartet ab. Dann beginnt das Spiel von vorn. Egal, ob der Hund an der Leine ist oder auf der anderen Straßenseite, Johanna R. hat solche Angst, dass sie nicht hinausgehen kann.
Hundeangst ist zwar selten so massiv, aber Menschen, die unsicher sind und keine Erfahrung mit Hunden haben, gibt es oft. Hier einige typische Situationen und passende Verhaltenstipps dazu.
● Wenn ein Hund bellend im Weg
steht Befindet sich der bellende Hund in der Nähe des Grundstücks seines Besitzers, dann haben Sie es mit Revierverteidigung zu tun. Je nach Rasse ist diese Eigenschaft, das Territorialverhalten, unterschiedlich stark ausgeprägt. In solchen Situationen geht es darum, dem aufgebrachten Tier zu signalisieren, dass Sie nichts Böses im Schilde führen. So geht’s: Geben
Sie sich uninteressiert. Kramen Sie etwa in der Handtasche herum oder spielen Sie mit den Knöpfen an Ihrer Jacke. Wenden Sie Gesicht und Körper vom Hund ab. Nicht stehen bleiben, sonst empfindet der Hund die Lage als komisch, sondern ruhigen Schrittes vorbeispazieren.
● Wenn ein Hund schnüffelnd näher
kommt In der Regel ist das kein besorgniserregendes Verhalten. Der Hund möchte erkunden, wer ihm die Ehre gibt. Auch in dieser Situation gilt: Gespieltes Desinteresse ist der beste Schutz vor Belästigung. Wichtig dabei: Nie hektisch mit den Händen fuchteln, sonst könnte der Hund ebenfalls nervös und aus eigener Verunsicherung oder Angst plötzlich aggressiv werden.
● Wenn der Hund das Fahrrad ver
folgt Ausgelöst wird dieses Verhalten durch den Jagdtrieb. Ähnlich dem Territorialverhalten ist er bei unterschiedlichen Hunderassen verschieden stark ausgeprägt. Tipp: Anhalten. Sobald das Fahrrad steht, ist der Jagdtrieb vorbei. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann das
Rad als Schutzschild zwischen sich und den Hund stellen. Auch hier gilt: Nur nicht hektisch werden. Dann den Besitzer ermahnen, den Hund zurückzuhalten. ● Wenn ein Hund an einem hoch
springt Auch das kann freundlich gemeint sein, selbst wenn der Hund dazu bellt. Einen ruhigen Schritt rückwärts machen, sich um 90 Grad zur Seite drehen und langsam weitergehen, so befördern Sie den Hund am sichersten zurück auf den Boden. Fordern Sie sofort den Besitzer auf, seinen Hund zurückzuhalten.
Dass es Menschen gibt, die Angst vor Hunden haben, sollten Hundebesitzer immer bedenken. Kontrolle heißt das Zauberwort für Hunde in der Öffentlichkeit. Dass es zu den obigen Situationen im Alltag erst gar nicht kommen sollte, liegt ganz in Händen der Hundebesitzer.