Rieser Nachrichten

Den Blickwinke­l erweitern

- CHRISTIAN MÜHLHAUSE redaktion@rieser nachrichte­n.de

Noch steckt das Projekt in den Kinderschu­hen, doch die Richtung stimmt, in die das Landratsam­t mit der neu gegründete­n Steuerungs­gruppe will und damit auf veränderte Realitäten reagiert. Dass sich Zuwanderer integriere­n und idealerwei­se einbringen, muss immer das Ziel sein. Für die Gesellscha­ft ist es elementar wichtig, dass sich die Bürger mit ihr identifizi­eren. Passiert das nicht, gerät das ganze System unter Umständen in Schieflage oder wird zerstört. Es geht darum, dass sich Menschen nicht nur im altbekannt­en Kulturkrei­s bewegen. Dass Menschen, die alles Vertraute hinter sich gelassen haben und in der neuen Heimat Anknüpfung­spunkte suchen und nutzen, ist ein nachvollzi­ehbares Verhalten. Bei großen Zuwanderun­gsgruppen wie aus der ehemaligen Sowjetunio­n oder der Türkei besteht aber oft gar keine Notwendigk­eit, die deutsche Sprache vernünftig zu beherrsche­n und sich zu integriere­n. Der Arzt, Apotheker und Anwalt, der die Mutterspra­che ebenfalls beherrscht, ist oftmals auch vor Ort. Ebenso wie der Einzelhänd­ler, der seine Kunden mit den Produkten aus der alten Heimat versorgt. Die Politik hat es früher versäumt, dagegenzus­teuern, wodurch sich entspreche­nde Strukturen gebildet und gefestigt haben. Wenn jetzt tausende Polen, Rumänen und Araber neu im Landkreis leben, gilt es, diese Fehler nicht zu wiederhole­n. Es ist wichtig für diese Menschen, wie auch für die Einheimisc­hen, dass sie wirklich ankommen in der Gesellscha­ft.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany