Den Blickwinkel erweitern
Noch steckt das Projekt in den Kinderschuhen, doch die Richtung stimmt, in die das Landratsamt mit der neu gegründeten Steuerungsgruppe will und damit auf veränderte Realitäten reagiert. Dass sich Zuwanderer integrieren und idealerweise einbringen, muss immer das Ziel sein. Für die Gesellschaft ist es elementar wichtig, dass sich die Bürger mit ihr identifizieren. Passiert das nicht, gerät das ganze System unter Umständen in Schieflage oder wird zerstört. Es geht darum, dass sich Menschen nicht nur im altbekannten Kulturkreis bewegen. Dass Menschen, die alles Vertraute hinter sich gelassen haben und in der neuen Heimat Anknüpfungspunkte suchen und nutzen, ist ein nachvollziehbares Verhalten. Bei großen Zuwanderungsgruppen wie aus der ehemaligen Sowjetunion oder der Türkei besteht aber oft gar keine Notwendigkeit, die deutsche Sprache vernünftig zu beherrschen und sich zu integrieren. Der Arzt, Apotheker und Anwalt, der die Muttersprache ebenfalls beherrscht, ist oftmals auch vor Ort. Ebenso wie der Einzelhändler, der seine Kunden mit den Produkten aus der alten Heimat versorgt. Die Politik hat es früher versäumt, dagegenzusteuern, wodurch sich entsprechende Strukturen gebildet und gefestigt haben. Wenn jetzt tausende Polen, Rumänen und Araber neu im Landkreis leben, gilt es, diese Fehler nicht zu wiederholen. Es ist wichtig für diese Menschen, wie auch für die Einheimischen, dass sie wirklich ankommen in der Gesellschaft.