Lieder erinnern an vergangene Zeiten
Regionale Volksmusik beim Rieser Abend
Nördlingen Die Zither ist als Instrument im Ries kaum mehr vorhanden, und doch treffen sich seit ein paar Jahren nicht Zitherspieler aus dem Alpenland, sondern auch aus anderen Regionen bei den Zitherseminaren im Bildungshaus Reimlingen. Veranstalter dieser Reihe ist der Verband „Zither in Bayern“, und er hat in Jochen Gericke von den Nördlinger Musikanten einen rührigen Organisator vor Ort.
Drei Tage klingen dort die eher leisen Töne dieses einer liegenden Harfe vergleichbaren Instrumentes. Dass eine Zither aber alles Mögliche spielen kann, führte Gericke zuletzt mit den Nördlinger Musikanten in Konzerten mit Schlagern von verfemten Komponisten oder modernen Stücken der Unterhaltungsmusik vor. Diesmal erfuhren die Teilnehmer und einige Gäste, dass es auch im Ries, wenn auch in beschränktem Ausmaß, regionale Volksmusik gibt, an der die Leute in der Vergangenheit, meist beim Tanzen, ihre Freude hatten.
Beliebt war vor allem der „Schweinauer“, der sonst als „Zwiefacher“bekannt ist, vor allem weil zu Beginn in einer Runde ein „A’nsing“vorgesehen ist im Rhythmus des angesagten Tanzes. Zu der Vorführung solcher Tanzlieder, die teilweise von Helmut Scheck in einer moderneren Weise bearbeitet wurden, passte der Vortrag des Lauber Heimatdichters Alfred Bäuerle, der mit eigenen Gedichten und Geschichten seine Erlebnisse und kuriose Beiträge des Landlebens in heimatlicher Mundart zum Besten gab.
Es war ihm schon immer ein Anliegen, Ereignisse, die ihm während seiner Kindheit in Deiningen und seines Lebens in Laub die Anregungen gaben, in Reime zu fassen, womit er auch den Auswärtigen zeigen konnte, dass auch die Rieser mit Humor begabt sind.