Reimlingen investiert in Bauplätze
In das Baugebiet „Am Fleckle“steckt der Ort am meisten Geld. Neben dem Haushalt befasst sich das Gremium auch mit dem Almarin
Der Gemeinderat diskutiert neben dem Haushalt auch über das Almarin in Mönchsdeggingen. Mehr lesen Sie auf
Reimlingen Die Gemeinde Reimlingen ist auch in diesem Jahr finanziell vergleichsweise gut aufgestellt. Trotz geplanter Investitionen von 2,1 Millionen Euro (zusammengefasst im Vermögensteil des Haushalts), braucht die Kommune keine Kredite. Massiv schrumpfen müssen allerdings die Rücklagen. Knapp 1,6 Millionen Euro sollen entnommen werden, um zusammen mit den Einnahmen aus Bauplatzverkäufen, der Zuführungsrate aus dem Verwaltungshaushalt (226000 Euro) und der Investitionspauschale des Staates den Haushalt ausgleichen zu können. Insgesamt umfasst der Etat 2018 ein Volumen von knapp 4,3 Millionen Euro.
Verschont bleiben die Reimlinger Bürger von Steuern- und Gebührenerhöhungen. Sowohl die Hebesätze für die Grund- und Gewerbesteuer als auch die Entgelte für die Abwasserentsorgung werden unverändert zum Vorjahr erhoben. Ob die Kanalgebühren allerdings auch in den kommenden Jahren so bleiben, hängt von den zu zahlenden Betriebskosten im Zusammenhang mit dem Anschluss Reimlingens an die Nördlinger Kläranlage und dem Verbrauchsverhalten der einzelnen Haushalte ab.
In der jüngsten Gemeinderatssitzung erläuterte der Kämmerer der Verwaltungsgemeinschaft Ries, Moritz Gerstner, die wichtigsten Eckpunkte des Zahlenwerkes. Größte Einzelposten sind demnach die Ansätze für den allgemeinen Grunderwerb in Höhe von 740000 Euro sowie die Erschließung des Baugebietes „Am Fleckle“mit 897000 Euro, verteilt auf Straßen, Archäologie, Kanal und Beleuchtung. Für die Ausstattung des Bauhofes sind 110 000 Euro eingeplant.
Wichtigster Einnahmeansatz, der im Verwaltungshaushalt eingestellt wird, ist der Gemeindeanteil an der Einkommensteuer mit 785 000 Euro. Die Schlüsselzuweisungen des Freistaates Bayern betragen 311 588 Euro. An Gewerbesteuer werden 200 000 Euro erwartet.
Auf der Ausgabenseite im Verwaltungsteil des Etats, wo die laufenden Ein- und Ausgaben der Kommune aufgeführt sind, schlägt die Kreisumlage mit 656000 Euro zu Buche. Die Ausgaben für das Personal betragen 227 950 Euro.
Gerstner sprach von einer komfortablen Finanzsituation der Gemeinde. Dies werde unter anderem dadurch deutlich, dass Reimlingen ohne Einnahmen aus Bauplatzverkäufen im „Fleckle“dessen weitere Erschließung ohne Kredite stemmen könne. Die Erlöse aus den anstehenden Veräußerungen würden quasi netto in die Gemeindekasse fließen. Auch Bürgermeister Jürgen Leberle äußerte sich rundum zufrieden. Seine Kommune könne auf einen solide finanzierten Haushalt 2018 zurückgreifen.
Das Zahlenwerk wurde schließlich mit der Gegenstimme von Joachim Ramisch verabschiedet. Dieser begründete seine Ablehnung damit, dass die Planung des neuen Baugebietes wichtige Erkenntnisse eines modernen Siedlungsbaus ignoriere. Seiner Ansicht nach wäre es notwendig, die neue Siedlung von der alten durch einen breiten, parkähnlichen Grünstreifen zu trennen, um dort Vögeln und anderen Kleinlebewesen einen Rückzugsraum zu bieten. Dies würde jedoch acht Grundstücke kosten und finde deshalb im „mehrheitlich kurzsichtig denkenden Gemeinderat“keine Mehrheit. Auch die „lächerlich niedrigen“Ansätze für das Reimlinger Schloss seien für ihn ein Grund, den Etat abzulehnen, sagte Ramisch.
Zunächst ideell unterstützen will der Gemeinderat eine mögliche Wiedereröffnung des Almarin. Die Gemeinde stehe an der Seite derer, die sich vor Ort so vorbildlich für die Einrichtung engagierten, betonte Bürgermeister Leberle. Bevor man aber über konkrete finanzielle Beteiligungen nachdenken könne, müssten freilich belastbare Zahlen vorliegen.