Die Sucht nach Chips
Essen Warum wir einfach nicht aufhören können
Man sitzt auf dem Sofa, das Fußballspiel geht schon in die Nachspielzeit, der Mord im „Tatort“steht kurz vor der Auflösung, aber die Chipstüte ist noch halb voll. Zurück in den Schrank? Lohnt sich irgendwie nicht mehr. Also wird weitergefuttert bis zum salzigen Ende. Mit Hunger haben solche „Fressattacken“eher wenig zu tun. Woran liegt es also, dass mancher mit Chips einfach nicht mehr aufhören kann? Wissenschaftler aus Erlangen beschäftigen sich schon lange mit dieser Frage. Sie suchen die ultimative Naschformel – ein bestimmtes Verhältnis aus Fett und Kohlenhydraten, das Lebensmittel besonders attraktiv macht. Dabei haben die Forscher festgestellt: Je dicker jemand ist – desto stärker wird beim Chips-Essen sein Belohnungszentrum im Gehirn aktiviert. Ein Teufelskreis also. Die These mancher Forscher: Man braucht immer mehr von einer bestimmten Substanz, um den gleichen euphorischen Zustand zu erzielen – man wird süchtig danach. Doch die Tübinger Ernährungswissenschaftlerin Isa Mack macht Chips-Abhängigen Hoffnung: „Hirnaktivitäten sind wandelbar.“Sie änderten sich beispielsweise nach Gewichtsabnahme.