Grenzenlose Arroganz
Zu „Großer Jubel und mächtig Ärger“(Bayern) vom 19. April:
Ihr Artikel ist mit zwei aufschlussreichen Randnotizen versehen. Erstens: „Als Natascha Kohnen ans Rednerpult tritt, verlassen die meisten CSU-Abgeordneten den Plenarsaal.“Zweitens: „Auch Hubert Aiwanger muss vor weitgehend leeren CSU-Reihen sprechen.“
Gehört zur Akzeptanz der parlamentarischen Demokratie nicht dazu, dass man auch die Opposition und damit andere Meinungen und Ansichten respektiert? Und demonstriert derjenige CSU-Landtagsabgeordnete, der die oppositionelle, also die andere Stimme durch ein Sichentfernen ignoriert und sie damit für wertlos erklärt, nicht eine Ablehnung parlamentarisch-demokratischer Grundprinzipien? Und schließlich: Muss nicht gerade dem Landtagsabgeordneten eine Vorbildfunktion zukommen, wenn es darum geht, zu vermitteln, dass es zu einer Demokratie dazugehört, auch und gerade abweichende Meinungen zu respektieren? Übertroffen wird die grenzenlose Arroganz, welche die CSUFraktion zutage hat treten lassen, nur noch durch die Arroganz des CSU-Fraktionschefs Thomas Kreuzer, der vermeint, den „Zustand der Opposition“als „erbärmlich“bezeichnen zu müssen. Markus Hoborn, Ruderatshofen