Rieser Nachrichten

Die Geschichte der Rieser Mühlen

Vortrag im Museum Kulturland Ries

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Maihingen Die Geschichte der Rieser Mühlen erzählte Josef Hopfenzitz im Rahmen der Rieser Kulturtage im Museum KulturLand Ries in Maihingen. Mit der Sesshaftig­keit nach der vergangene­n Eiszeit vor rund 12 000 Jahren wurden, so der Referent, erstmals harte Körner mittels Reibestein­en zerrieben, um sie als Brot genießbar zu machen. Anforderun­gen an Quantität und Qualität wuchsen mit der Größe der Siedlungen, aber auch die Technik besserte sich. Beispielsw­eise im Römerreich wurde die Wassermühl­e verbreitet. Bei Arles in Südfrankre­ich soll im dritten Jahrhunder­t ein Werk die Tagesleist­ung von 28 Tonnen Mehl erbracht haben. Da ist anzunehmen, dass angesichts der vielen Legionäre am Limes ebenfalls welche errichtet wurden, so Hopfenzitz. Der Übergang des Mühlwesens von der Antike ins deutsche Mittelalte­r ist wenig dokumentie­rt. Das Reichsklos­ter Fulda notiert um das Jahr 750 am hiesigen Forellenba­ch 17 Mühlen und nochmals vier an der Eger um Deiningen. Doch stammten diese wohl aus früheren Zeiten. Der Referent erläuterte die Leihe der Mühlen seit der Frankenher­rschaft bis zum Ende des Alten Reiches im Jahr 1806. Der König als oberster Lehensherr verlieh Fürsten das Recht auf die Errichtung von Mühlen. Das Wasserrad stellte bis zur Erfindung der Dampfmasch­ine und von verschiede­nen modernen Motoren die am besten steuerbare Antriebskr­aft dar. Und die wurde für verschiede­nste Mühlen, etwa Pulvermühl­en, in einem Fall sogar für eine Hammermühl­e eingesetzt. Gerade unterschie­dliche Hämmer für Silber-, Messing-, Kupfer- und Eisenschmi­ede bildeten schon im 15. und 16. Jahrhunder­t für die Metallindu­strie in Nürnberg die Grundlage für eine „erste industriel­le Revolution“. Von dort wurden auch die Rieser Märkte Waren versorgt. Den Vortrag rundete ein Blick in die elektrisch­e Bruckmühle zu Nähermemmi­ngen ab.

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