Ensemble überzeugt mit barocker Musik
Sopranistin Michaela Zeitz spielt zusammen mit Musikern bedeutende Werke in Mönchsdeggingen
Mönchsdeggingen Inmitten der barocken Ausstattung der Klosterund Wallfahrtskirche St. Martin in Mönchsdeggingen ist es nicht ganz leicht Kammermusik darzubieten – der Grund ist das stark nachhallende Kirchenschiff. Darum sind Künstler gut beraten, vor dem Chorraum zu musizieren. Bei der geistlichen Barockmusik im Rahmen der Rieser Kulturtage spielten die Musiker um Sopranistin Michaela Zeitz Werke italienischer Barockmeister. Einer, dem die musikalische Darstellung menschlicher Empfindungen bestens gelang, war Giovanni Battista Pergolesi. Für seine Opern erlangte er in fünf Jahren bis zu seinem frühen Tod europäischen Ruhm, und es glückte ihm, diese Fähigkeiten in die geistlichen Werke einzubringen. Das „Laetatus sum“des 121. Psalms war für die Sopranistin Michaela Zeitz eine wunderbare Gelegenheit, ihre gesangliche Darstellungskraft zu demonstrieren. Es waren nicht die Spitzentöne, mit denen sie glänzte, sondern die schwierigen Passagen, die mit dem begleitenden Streicherquartett und dem Cembalo korrespondierten. Diese feinfühlige Begleitung gab der Sopranstimme Raum sich zu entfalten.
Arcangelo Corelli war als Violinist der Schöpfer bedeutender Sonaten- und Orchesterwerke, darum war dieser Programmpunkt vor allem eine Angelegenheit der Streicher. Sie spielten das „Concerto Grosso, op. 6 Nr. 7, D-Dur“, das sie bei der Quartettbesetzung mit einem etwas geringeren Anfangstempo noch wirkungsvoller hätten gestalten können.
Ein Hörerlebnis wurde den Zuhörern zuteil, als sich Organist Christoph Teichner an die berühmte kleine Chororgel der Klosterkirche setzte und die „Aria variata“von Franz Anton Murschhauser anstimmte. Betörend stieg der klare Klang in den Kirchenraum und verbreitete die Töne dieses schlichten eindrucksvollen Orgelstückes.
„Sum in medio tempestatum“, war ein Stimmungsbild Antonio Vivaldis über eine Fahrt mit einem Schiff über stürmische See. „Ich bin inmitten eines Sturms“schilderte in der Eröffnungsarie im übertragenen Sinn das menschliche Dasein als eine Szene auf stürmischer See, mit unüberhörbaren Blitzen in den Violinen. Das Entsagen der weltlichen Freuden weckt den Entschluss, Jesus zu folgen, sodass die in einer langsamen Arie ausgedrückte Zufriedenheit den wieder gefundenen Glauben offenbaren kann. Erst dann kam Freude auf in einem strahlenden „Hallelujah!“.
Musikalisch eindrucksvoll schilderte Michaela Zeitz den Inhalt dieser Motette von Antonio Vivaldi. Mit ihr zusammen gelang dem kleinen Ensemble eine großartige Aufführung.