Meisterlich trotz Knieverletzung
Bei den deutschen Seniorenmeisterschaften gewinnt der KTV-ler Wilfried Hofer zum wiederholten Mal die Goldmedaille. Roland Hagner darf sich über „Bronze“freuen
Nördlingen In Essen fanden die deutschen Seniorenmeisterschaften der Turner statt. Die KTV war mit zwei Startern vertreten, die beide den Sprung aufs Treppchen schafften. Wilfried Hofer sicherte sich zum wiederholten Mal den Titel in seiner Altersklasse. Auch Roland Hagner konnte in seiner Altersklasse viele Konkurrenten hinter sich lassen und kam auf den dritten Platz.
Ungewöhnlich war dieses Jahr die Reihenfolge der Wettkämpfe bei den Turnern über 30, fanden doch die deutschen Meisterschaften eine Woche vor den bayerischen Titelkämpfen statt. Dieser Wettkampf wird von den Turnern im Normalfall nochmals als letzter Test genutzt, bevor es dann zum Höhepunkt der Einzelwettkämpfe kommt. Trotz dieser Unterbrechung in der Routine ließen sich die beiden Teilnehmer der KTV nicht drausbringen und zeigten sich in Essen in guter Form.
In der Altersklasse M45 ging mit Roland Hagner ein aktives Mitglied der Bundesligamannschaft an die Geräte. In der ersten Mannschaft der KTV seit Jahren der Ringespezialist schlechthin, ist es für ihn natürlich doppelt ärgerlich, dass in seiner Altersklasse dieses Gerät nicht mehr geturnt wird. Auch wenn nur vier Wertungen am Schluss für das Endergebnis angerechnet wurden, ließ sich Hagner es trotzdem nicht nehmen, an allen fünf erlaubten Geräten anzutreten.
Das Startgerät war in seiner Riege der Boden, wobei ihm der Auftakt etwas misslang (10,85 Punkte). Am schweren Gerät Pauschenpferd konnte er mit 10,75 Punkten schon wieder einige Gegner überholen. Am Sprung kam er dann endgültig in diesem Wettkampf an und zeigte eine sehr gute Leistung, was auch vom Kampfgericht mit 10,95 Punkten, der zweitbesten Wertung des Tages an diesem Gerät, honoriert wurde. Auch am Barren zählte Roland Hagner mit 12,25 Punkten wieder zu den zwei besten Turnern des Gerätes, und machte damit wichtige Zehntel gut. Erfolgreich verlief dann auch das Schlussgerät, das Reck. Hier erzielte er nochmals 10,30 Punkte und sicherte sich damit den dritten Platz.
Mit Tageshöchstnote den Wettkampf eröffnet
Den deutschen Meistertitel trotz einer Verletzung am ersten Gerät zu holen, muss Wilfried Hofer erst einmal einer nachmachen. Dieses Kunststück zeigte der mehrfache deutsche Meister in seinem Wettkampf der M50. Gleich am Startgerät, dem Sprung, verletzte er sich am Knie und befürchtete schon, den Wettkampf beenden zu müssen. Den Sprung stand er übrigens trotzdem und bekam sogar die Tageshöchstnote dafür. Auch am Barren ließ er sich seine Schmerzen nicht anmerken und zeigte eine sehr saubere Übung, die ihm 12,10 Punkte einbrachte. Am Reck – dort ist er über Bayern hinaus für seine Übung bekannt – war er in seinem Element und holte mit 12,65 Punkten die mit Abstand höchste Wertung. Das waren mindestens 1,65 Punkte mehr, als seine Konkurrenten erzielen konnten, und so setzte er sich vor dem abschließenden Bodenturnen deutlich ab. Trotz Schmerzen im Knie zeigte er auch hier nochmals eine sehr gute Leistung, was die notwendigen 11,35 Zähler brachte, die ihm den Sieg ermöglichen sollten. 46,59 Punkte standen als Endresultat auf der Anzeigetafel; sein Vorsprung auf den Zweitplatzierten betrug neun Zehntel.