Kein Radweg zwischen Schmähingen und Reimlingen
Antrag für bessere Anbindung des Stadtteils wird im Ausschuss abgelehnt
Nördlingen Anfang des Jahres beantragte die Nördlinger Stadtratsfraktion Grüne/Frauenliste den Bau eines Radweges zwischen dem Ortsteil Schmähingen und Reimlingen. Die gegenwärtige Verbindungsstraße zwischen den Dörfern führt durch eine Senke mit extremen Steigungen in beide Fahrtrichtungen.
Ein Radweg entlang der von Hohenaltheim kommenden Staatsstraße 2212 wäre laut den Antragstellern eine erhebliche Bereicherung für die Fahrrad-Anbindung Schmähingens an Reimlingen und von hier aus weiter nach Nördlingen. Das Ingenieurbüro Eckmeier und Geyer im Auftrag der Stadtverwaltung das Gelände und kam zu zwei möglichen Varianten. Beide beinhalten den Verbindungsweg zwischen dem östlichen Ortsrand von Schmähingen und der Staatsstraße sowie einem neu zu bauenden Radweg entlang der Staatsstraße bis zur Einmündung eines Feldwegs in Richtung Reimlingen.
Variante 1 führt entlang dieses und eines weiteren Feldwegs nach Reimlingen hinein. In Variante 2 müsste der Radweg weiter entlang der Staatsstraße bis zur Abzweigung nach Balgheim gebaut werden und würde von dort wiederum auf einem Feldweg nach Reimlingen führen. Die erste Variante kostet 500 000 mit 250000 Euro Eigenanteil für die Stadt, die zweite 577 000 Euro, wobei die Stadt 350 000 selbst bezahlen müsste.
Oberbürgermeister Hermann Faul brachte bei der jüngsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses das Kernproblem auf den Punkt: „Es besteht kein überörtlicher Zusammenhang, wie es normalerweise bei Radwegen üblich ist, die entlang größerer Straßen verlaufen. Der Weg endet in Schmähingen.“Dem schloss sich auch Rita Ortler (SPD) an: „Jeder Meter Radweg ist gut, aber das wäre Stückelwerk.“Thomas Mittring (Stadtteilliste) relativierte: „Grundsätzlich besteht schon überörtlicher Charakuntersuchte ter, denn von Schmähingen aus kann man ja nach Hürnheim und Niederaltheim weiter fahren.“Mittring sah ein anderes Problem: Der Radweg sei auf 2,50 Meter Breite angelegt und müsste dann für den landwirtschaftlichen Verkehr gesperrt werden. „Man verlangt Land von den Landwirten, und die dürften dort dann nicht mehr fahren“, so Mittring. „Das geht nicht, außer der Weg wird drei Meter breit angelegt und von allen befahren.“
Johannes Ziegelmeir (PWG) sah angesichts gesperrter Feldwege, des zu erwartenden geringen Verkehrs und der Verkehrssicherheit der bestehenden Straße „das Kosten-Nutzen-Verhältnis völlig aus dem RuEuro der laufen.“Schmähingens Ortssprecher Heinrich Burger sah das Hauptproblem in der Akzeptanz der Radfahrer. Die Steigung im Ort sei enorm und wäre auf der geplanten Strecke viel gemäßigter. „Aber der Radweg würde immer noch steiler verlaufen als die Straße daneben und die Radfahrer würden dann die Staatsstraße nehmen.“
Sonja Kuban (Frauenliste) appellierte, mögliche Fördermöglichkeiten zu nutzen, um einen Stadtteil besser an die Stadt anbinden zu können. Doch die Gegenargumente überwogen und die Ausschussmitglieder lehnten den Radweg mit zwei Gegenstimmen der Antragsteller ab.