Mehr als 30 neue Wohnungen in Nördlingen
Bauen Auf dem Gelände der früheren Schuhfabrik Stabilus in Nördlingen werden Mehrfamilienhäuser gebaut. Was der der Bauherr bietet und was die Kunden dafür bezahlen
Auf dem Gelände der früheren Schuhfabrik Stabilus werden Mehrfamilienhäuser gebaut. Was Kunden dafür zahlen.
Nördlingen Der Bau von neuen Wohnungen in Nördlingen geht weiter. Im Herbst dieses Jahres will die Reitenberger GmbH aus Laugna im Landkreis Dillingen auf dem Gelände der früheren Schuhfabrik Stabilus in der Nürnberger Straße in Ergänzung zur bestehenden Bebauung drei Stadtvillen und ein Haus mit einem speziellen Wohnkonzept für ältere Menschen errichten. Der erste Abschnitt des Wohnbauprojektes mit der Sanierung des alten Backsteingebäudes und der Schaffung von modernen Wohneinheiten – sogenannten Lofts – in unterschiedlichen Größen ist mittlerweile abgeschlossen.
Nach Angaben von Initiator Willi Reiss, der mit seiner Harburger Firma Vita Domus für die Vermarktung zuständig ist, entstehen in den drei Villen 19 Wohneinheiten – in einem Gebäude fünf, in den anderen beiden jeweils sieben. Hinzu kom- men weitere 13 in dem Projekt „60plus“.
Die Wohnungsgrößen bewegten sich zwischen 47 und 112 Quadratmetern. Der Preis pro Quadratmeter beziffert Reiss zwischen 3400 und 3800 Euro. Insgesamt würden 63 Stellplätze ausgewiesen, 47 davon in einer Tiefgarage, die mit einem Lift an die allesamt barrierefreien Wohnungen angebunden sei. Wärme und Strom werden Reiss zufolge von einem umweltfreundlichen Blockheizkraftwerk erzeugt.
Doch damit nicht genug. In einem nächsten Schritt soll das Areal noch weiterentwickelt werden. Willi Reiss denkt dabei an zusätzliche Alternativen, wie beispielsweise eine Tagespflege-Station. Ebenso wären ein Ärztehaus oder Büroflächen denkbar. „Die günstige Lage nahe der Altstadt und ausreichend Parkmöglichkeiten lassen eine solche Idee durchaus attraktiv erscheinen“, sagt Reiss.
Auf die Frage, warum Nördlingen für Bauherrn derzeit so attraktiv erscheint, verweist der Experte auf das Bevölkerungswachstum der Großen Kreisstadt, verbunden mit einer hohen Lebensqualität und einem stabilen Arbeitsmarkt in der Region Nordschwaben.
Diese Faktoren würden die Nachfrage nach Käufen und Vermietungen von Wohnungen nachhaltig beleben. Außerdem sei für Eigentümer eine stabile Wertentwicklung ihrer Immobilie, aber auch eine rege Mietnachfrage zu erwarten, begründet Reiss die Vorzüge des Standortes. Bereits jetzt gebe es viele Anfragen nach den künftigen Wohnungen im zweiten Bauabschnitt. Das „Stabilus-Viertel“, wie Reiss es nennt, sei mit seinen stadtbildprägenden Gebäuden zudem ein hervorragendes Beispiel, wie bisher nicht genutzte Brachflächen in einer Kommune ohne zusätzlichen Flächenverbrauch sinnvoll revitalisiert werden können.
Froh ist man auch im Nördlinger Stadtbauamt über die rege Bautätigkeit in jüngster Vergangenheit. Stadtbaumeister Hans-Georg Sigel begrüßt den Trend ausdrücklich, weist jedoch gleichzeitig darauf hin,
Zwischen 47 und 112 Quadratmeter
Trend werde irgendwann nachlassen
dass dieser eines Tages vermutlich wieder nachlassen werde.
Die Stadtverwaltung sei derzeit mit den verschiedenen Projekten „schwer beschäftigt“. Bebauungspläne, Baugenehmigungen und nicht so stark im Fokus der Öffentlichkeit stehende laufende Angelegenheiten ließen die Arbeit nicht ausgehen. Mit den vorhandenen personellen Ressourcen stoße seine Abteilung inzwischen an Grenzen.