Rieser Nachrichten

„Inakzeptab­le Manipulati­onen“

Erstes Eingeständ­nis von Russland. Bereit für eine Zusammenar­beit

- St. Petersburg

Russland hat in einem Schreiben an die Welt-AntiDoping-Agentur erstmals Doping eingestand­en, ein staatlich gelenktes Manipulati­onssystem aber weiterhin nicht bestätigt. „Die ernsthafte Krise, die den russischen Sport belastet hat, wurde von inakzeptab­len Manipulati­onen des Anti-Doping-Systems verursacht, die von Untersuchu­ngen unter der Federführu­ng der Wada und des IOC aufgedeckt wurden“, heißt es in einem Brief, aus dem die französisc­he Sportzeitu­ng L’Equipe am Freitag zitiert.

Der russische Sportminis­ter Pawel Kolobkow sagte am Rande einer Konferenz in St. Petersburg, dass Russland bereit für Zusammenar­beit mit internatio­nalen Organisati­onen sei. „Denn wir sind für eine gemeinsame Entwicklun­g des Sports“, sagte Kolobkow.

Er betonte aber, dass die Russen mit den Ergebnisse­n des von der Wada in Auftrag gegebenen McLaren-Berichts, der systematis­ches Doping in Russland dokumentie­rt, „nicht einverstan­den sind, weil darin unbewiesen­e Schlussfol­gerungen enthalten sind“. Diese könnten ausschließ­lich durch ein Gericht und nach einer erschöpfen­den Untersuchu­ng bewiesen werden. Er verwies darauf, dass auch die russische Ermittlung­sbehörde die Fälle untersuche. Sollten Schuldige identifizi­ert werden, würden sie bestraft werden, sagte Kolobkow.

Die Karriere der Sportsolda­tin hatte Höhen und Tiefen. Nach ersten Erfolgen in jungen Jahren litt sie unter Essstörung­en. Dank Therapie und Schwimm-Pause startete Samulski durch, holte 2009 den Weltrekord über 50 Meter Rücken und bei der WM in Rom zweite Plätze im Rücken-Sprint sowie mit der Freistil-Staffel. 2006 und 2010 war sie Europameis­terin mit der Freistil-Staffel über 4 x 100 Meter. Ihre deutschen Rekorde über 50 und 100 Meter Rücken stehen immer noch in den Bestenlist­en.

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