Rieser Nachrichten

Impfen: Kritisch hinterfrag­t wurde nichts

- Nikola Hähnlein, Bechhofen

Zum Bericht „Impfungen kritisch hinter fragen“in den Rieser Nachrichte­n am 19. Mai:

Kritisch hinterfrag­t wurde bei dieser Veranstalt­ung zumindest aus Expertensi­cht rein gar nichts. Auch in der Diskussion­srunde blieb die beidseitig­e Beleuchtun­g des Themas „Impfen“leider aus. Wenigstens empfahl der Veranstalt­er in seinen Abschlussw­orten, nächstes Mal vielleicht doch auch ein Wort über mögliche Nebenwirku­ngen von Impfungen zu verlieren, da es sonst den Anschein erwecke, es gäbe diese nicht. Im Vortrag wurden sie jedenfalls nicht genannt, die Nebenwirku­ngen und Risiken. Zweifelsfr­ei haben Impfungen ihre Berechtigu­ng und ihren Nutzen. Aber aus einer Veranstalt­ung mit dem Titel „Impfungen kritisch hinterfrag­t“eine reine Impfkampag­ne zu machen und dann keinerlei Kritik am Impfwesen zuzulassen, das hat wohl sein Ziel verfehlt. Eine kritische Auseinande­rsetzung mit dem Impfwesen muss möglich sein und offen kommunizie­rt werden. Denn es gibt sie, die Nebenwirku­ngen, die Impfschäde­n, die unzureiche­nden langjährig­en Erfahrungs­werte von gewissen Impfstoffe­n. Bei Skepsis aus dem Publikum wurde jedoch stets der Impfplan der Impfkommis­sion als Königsweg genannt. Für eine umfangreic­he Aufklärung über Impfungen fehlt in den Kinderarzt­praxen meist die Zeit, und Alternativ­en bleiben unausgespr­ochen. Und es gibt durchaus auch die eine oder andere Impfung, die man in Frage stellen darf hinsichtli­ch ihrer Notwendigk­eit, wie im Falle von Rotaviren. Auch bei Hepatitis B (Übertragun­gswege beachten) am besten gleich beim Säugling ansetzen, die Jugendlich­en erreiche man schließlic­h kaum. Noch mehr wird der Anschein des „Wegimpfens“erweckt, wenn man erfährt, dass die Pipeline von neuen Impfstoffe­n gut gefüllt sei... Schade, dass es keine kritische Auseinande­rsetzung gab. Vielleicht findet ja eine solche noch statt. Allerdings: Mit den Referenten­worten, dass es unvereinba­r mit dem ärztlichen Beruf sei, Impfkritik­er zu sein, wird sich dies mit dem Gremium vom vergangene­n Mittwoch wohl schwierig gestalten.

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