Nicht nur ein Lausbubenstreich
Ob diese Graffiti nun mit Filzstiften, Sprühflaschen oder (warum auch immer) mit Blättern oder Ästen an die Nördlinger Stadtmauer gekritzelt wurden, macht keinen Unterschied. Vandalismus ist kein Kavaliersdelikt. Schon gar nicht, wenn es um die Nördlinger Stadtmauer geht, ein historisch bedeutendes Erbe, das mit großem Aufwand jedes Jahr gepflegt oder gar saniert wird und das für viele Nördlinger nicht nur ein Stück Stein ist, sondern ein Stück Heimat. Dementsprechend empfindlich reagieren Bürger der Stadt auf derartige Graffiti, gerade wenn sie in solcher Größe an der Stadtmauer zu sehen sind wie am Wochenende.
Es sind schließlich nicht nur städtische Mitarbeiter, die viel Energie und Zeit dafür investieren, dass die Grünanlagen und Wege gepflegt erscheinen. Die meisten der anliegenden Kasarmeigentümer dekorieren ihre Häuser liebevoll, damit die Stadt für ihre Bewohner und die Touristen nach außen ein attraktives Bild abgibt.
Es geht gar nicht so sehr um die Frage, ob einfacher zu entfernendes Blattgrün an der Stadtmauer ein kleineres Delikt ist, als hartnäckiger Lack und deswegen ja eigentlich nicht so sehr ins Gewicht fallen dürfte. Im Mittelpunkt der Diskussion um Graffiti an der Stadtmauer sollte stehen wie der richtige und vorbildliche Umgang mit öffentlichem oder privatem Eigentum aussieht: so jedenfalls nicht.