Zwangsmaßnahme statt Mut
Zum Bericht „Premiere in ungewohnter Umgebung“in den Rieser Nachrichten am 14. Juli:
Noch nie wurde ich als Leser mit einer derart verfehlten „Kritik“in den Rieser Nachrichten konfrontiert. Ich weiß nicht, ob Sie, Frau Zuber, ein persönliches Problem mit dem Verein Alt Nördlingen haben oder einfach keine Theatergängerin sind, aber einen Artikel zu schreiben, der es vom ersten bis zum letzten Satz darauf anlegt, diesen Verein zu diffamieren – das ist unpassend und geschmacklos.
Angefangen mit dem Ort des Geschehens: Es hatte weniger mit Mut als vielmehr mit einer Zwangsmaßnahme zu tun, dass man vor St. Salvator auf einer kleinen Bühne mit weniger Möglichkeiten für „Variationen“gespielt hat anstatt in der üblichen „Komfortzone“– was die Qualität des Theaters für mich als Zuschauerin um kein Stück gemindert hat. Des Weiteren sollte man als Journalistin berücksichtigen, dass genau diese Personen, über deren Leistung man so niederschmetternd urteilt, ihre Freizeit über ein halbes Jahr und darüber hinaus für dieses Freilichtheater zur Verfügung stellen – und das ehrenamtlich neben ihren Vollzeit-Jobs.
Zusätzlich zu mehr Wertschätzung für dieses Kulturgut Nördlingen wünsche ich mir als Leserin, dass man ein Theaterstück begreift, um dessen Kritik zu schreiben. Sich bei einem Stück, das vorwiegend tragisch geschrieben ist, fast ausschließlich über die Rollen und (Massen-)Szenen, die mit einer gewissen Leichtigkeit und Witz verbunden sind, positiv auszudrücken, empfinde ich persönlich als sehr skurril. In Zeiten, in denen es so viele Negativ-Schlagzeilen gibt, hoffe ich, dass für Sie, Frau Zuber, bei Ihrer nächsten Kritik über einen ehrenamtlichen Verein das Glas halb voll und nicht halb leer ist.
Nördlingen