Volle Bäder im Bilderbuch Sommer
Tausende von Besuchern suchen in den Tagen der Hitzewelle Abkühlung. In manchen Freibädern werden dabei die Kapazitätsgrenzen erreicht
Manche Freibäder im Landkreis stoßen wegen des heißen Wetters an ihre Kapazitätsgrenzen. Mehr lesen Sie auf
Landkreis Sommer, Sonne, Hitze – bei den aktuellen Temperaturen strömen die Menschen aus dem Landkreis für eine Abkühlung in die Freibäder. Doch reicht der Sommer 2018 für Rekordzahlen? Und wie ist die Situation in den Bädern? Und was macht eigentlich die Wassertemperatur?
Als „intensiv“beschreibt Karl Stempfle vom Nördlinger Liegenschaftsamt die Lage im Freibad auf der Marienhöhe. Nachdem Jubiläum am Wochenende wurden derzeit rund 75 000 Badegäste registriert. Das seien laut Stempfle 2500 Besucher am Tag. „Wir gehen auf die 100 000 zu“, sagt er. Die Zahl liege zwar über dem Durchschnitt, der Rekord aus dem Jahr 2003 wird wohl dennoch nicht gebrochen. Damals besuchten insgesamt 135000 Menschen das Freibad. Die Wassertemperatur auf der Marienhöhe liege zwischen 26 und 28 Grad. Bei 25,5 Grad werde das Heizen eingestellt, so Stempfle. „Andernfalls würden die Besucher wohl im Wasser anfangen zu schwitzen.“
Rund um die Uhr können Bade- gäste im Wörnitz-Freibad in Oettingen schwimmen. Deshalb sei es schwer, Besucherzahlen auszumachen, so Oettingens Bürgermeisterin Petra Wagner. Dennoch spricht Stadtbaumeister Klaus Obermeyer von vielen Besuchern. „Es ist einiges los“, sagt er.
In anderen Freibädern in der Region würden sich tägliche Badebesucher zwischendurch mal einen Regentag wünschen, so Josef Stecher, „dann wäre der Freibadbesuch wieder etwas Besonderes“. Seit Mai ist der Mann aus Fünfstetten jeden Tag Gast im Donauwörther Freibad.
„Wir haben bei den Saisonkräften aufgestockt“, berichtet Simon Srownal, der Leiter des Sachgebiets Schule und Sport bei der Stadt Donauwörth. Und er hat auch gleich eine weitere gute Nachricht. Knapp 77 000 Besucher wurden im Freibad am Schellenberg bislang gezählt. „Da sollte es kein Problem sein, die 100000er Marke bis Mitte September zu knacken“, führt Blaschek an. Er ist seit 18 Jahren Bademeister.
Ein Urgestein ist auch Edeltraud Krauth. Sie hat als Kassiererin alle Entwicklungen des Freibades erlebt. „Schon schön zu sehen“, sagt sie, „wie die Einrichtung in diesem Jahr dank des Bilderbuch-Sommers angenommen wird“. Die Zwischenbilanz in allen Feibädern fällt in diesem Sommer positiv aus. In Donauwörth ist wohl, wie schon Tradition, der Juli der besuchsstärkste Monat gewesen. Entsprechend waren Erfrischungsgetränke am Kiosk gefragt, aber auch Pommes, CurryWurst und Burger fanden einen guten Absatz, „weil die Sonnenanbeter in der Regel mehrere Stunden bleiben“.
Diese Beobachtung hat auch Klaus Melzer in Wemding gemacht. Der Bademeister am Freibad Waldsee berichtet von einem großen Andrang, „und am Abend wollen die Badegäste gar nicht mehr gehen“. Wenn das Bad um 20 Uhr schließt, sei es manchmal schwer, die letzten Gäste zum Gehen zu animieren. „Es ist einfach zu lange am Abend schön“, erklärt Melzer. Er geht davon aus, dass die Besuchszahlen deutlich über jenen des Vorjahres liegen. Am Sonntag vor einer Woche hat er 1100 Badegäste gezählt.
Am späten Nachmittag bekommen die Bäder in diesen Tagen noch einmal einen Schub, wenn die arbeitende Bevölkerung sich danach sehnt, die Füße ins Planschbecken zu halten. Dazu haben die 35 Helfer der Freibad-Initiative Tagmersheim derzeit kaum Zeit, sind sie doch angesichts eines großen Ansturms an einer Kapazitätsgrenze angelangt. „Allein im Kiosk benötigen wir an heißen Tagen fünf Helfer“, berichtet Hubert Lederer. Der Zweite Bürgermeister in Tagmersheim zeigt sich vom Zulauf „sehr zufrieden“. Ständig müssten zum Beispiel Getränke nachbestellt werden.
An guten Tagen zählen die Tagmersheimer 600 Gäste in ihrem Bad. Wenn die Überschwemmungen nach einem Gewitter nicht gewesen wären und eine dadurch bedingte vorübergehende Schließung, würde man in diesem Sommer wohl so viele Besucher wie noch nie registrieren.
„Kein freier Tag, voller Einsatz“, lautet auch in Monheim die Devise. Mehr als 400 Gäste verzeichnet das dortige Freibad. Betriebsleiter Richard Mayer nennt dies einen Ansturm, „aber wir sind glücklich darüber“. Er bedauert, dass das Bad erst später als geplant habe öffnen können, weil ein Filter ausgetauscht wurde. Ansonsten wäre es vielleicht ein Rekordjahr geworden.
Kein freier Tag und voller Einsatz