Rieser Nachrichten

Kinderbetr­euung: Landkreis gut aufgestell­t

In Nördlingen sind die Plätze in Kindergärt­en und Kinderkrip­pen zu 90 Prozent ausgelaste­t. In der VG Oettingen ist nur die Hälfte belegt. Dennoch bleiben kleine Probleme

- VON JULIAN WÜRZER

In Nördlingen sind die Plätze in Kindergärt­en und Kinderkrip­pen zu 90 Prozent ausgelaste­t. Mehr lesen Sie auf

Landkreis Betreuungs­plätze für Kinder sind in Ballungsrä­umen oft Mangelware – das ergab eine Umfrage der Nachrichte­nagentur dpa. Der Bayerische Rundfunk vermeldete zu Beginn der Woche, dass in Augsburg mehr als 400 Kinder auf einen Platz in einer Kinderkrip­pe oder einem Kindergart­en warten. Die Situation im Landkreis DonauRies ist eine andere.

Die rechtliche Lage sieht so aus: Ab der Vollendung des ersten Lebensjahr­es bis hin zum Grundschul­eintritt haben Kinder einen Rechtsansp­ruch auf einen Betreuungs­platz, erklärt der Rechtsanwa­lt und Experte im Kindergart­enrecht Felix Winkler. Stünden in einer Kommune keine Plätze zur Verfügung, müsse sie welche schaffen, sagt er, entweder in Form von Containern, Anbauten oder mit zumutbaren Dies bedeute im Umkreis von 20 bis 30 Kilometern. In der Stadt Nördlingen sei eine Klage auf ein Betreuungs­platz allerdings nicht nötig. Der stellvertr­etende Sachgebiet­sleiter Marco Kurz sagt: „Bei uns ist noch kein Kind unversorgt geblieben.“Laut Betriebser­laubnis gebe es im Stadtgebie­t 620 Kindergart­enund 152 Krippenplä­tze. Außerdem biete die Stadt 115 Hortplätze an. Insgesamt seien die Plätze zu 90 Prozent ausgelaste­t, sagt Kurz.

Kleinere Probleme bleiben dennoch. Zu Beginn des Jahres würden die Eltern ihre Kinder für die Plätze anmelden. „Dann sitzen wir im Frühjahr zusammen und ordnen die Namen den Einrichtun­gen zu“, erklärt Kurz. Jedes Jahr würden dann rund fünf Kinder ohne Platz übrig bleiben. „Die bekommen wir dann auch versorgt.“Allerdings könne in wenigen Fällen der Wunschplat­z nicht garantiert werden. So könnten Kinder aus der Stadt einen Platz in Reimlingen oder in Deiningen zugeteilt bekommen. Die entspannte Situation in Nördlingen führt Kurz auf die weitblicke­nde Planung von vor rund zehn Jahren zurück. Damals sei der Kindergart­en in Baldingen ausgebaut und saniert worden, ebenso die Einrichtun­g in Herkheim. Claudia Wernhard, Fachberate­rin für Kindertage­sbetreuung vom Landratsam­t, berichtet von einem „gut versorgten“Landkreis. Insgesamt würden 5383 Kinder in rund 100 Kindertage­sstätten betreut. Darunter fallen Krippen, Kindergärt­en, Horte und Kinderhäus­er. Doch auch im Landkreis sind Probleme ähnlich wie in Nördlingen bekannt. Die Eltern könnten in wenigen Fällen ihre Kinder nicht in den Wunschkind­ergarten schicken, sagt Wernhard. „Einen bedarfsger­echten Platz erhalten sie dennoch.“DaPlätzen. rüber hinaus könnten im Landkreis zugezogene­n Familien ebenfalls Betreuungs­plätze innerhalb einer gewissen Zeit, gesetzlich sind drei Monate vorgeschri­eben, zur Verfügung gestellt werden.

In der Verwaltung­sgemeinsch­aft (VG) Oettingen sind noch reichlich Plätze vorhanden, sagt Nicole Wittich von der VG. Sie könne allerdings nur von den Kindergärt­en in Munningen, Laub, Megesheim und Schwörshei­m sprechen. Die Kindergärt­en in der Stadt Oettingen seien keine kommunalen Einrichtun­gen. In drei der vier Ortsteile seien knapp die Hälfte der verfügbare­n Plätze belegt. Lediglich in Megesheim sei der Kindergart­en nahezu ausgelaste­t. „Das hängt damit zusammen, dass die Plätze geteilt werden.“Kindergart­enkinder besuchen die Einrichtun­g am Morgen und mittags kommen Grundschul­kinder zur Betreuung.

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Foto: Christian Charisius Einem Kind steht ab der Vollendung des ersten Lebensjahr­es bis zum Grundschul­eintritt ein Betreuungs­platz rechtlich zur Verfügung. In Ballungsrä­umen führt das oft zu Pro blemen. Anders ist die Situation im Landkreis.

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