Rieser Nachrichten

Leiterrück­en im Obstgarten

- VON VICKY JEANTY redaktion@rieser nachrichte­n.de

Die Mirabellen sind alle im Glas. Eingeweckt, als Marmelade, als Mus. Der Rest wird in der Truhe eingefrore­n. Die Birnen lassen sich Zeit. Die reifen langsam dahin. Seit Anfang August geht das so. Sie enden in ähnlichen Konstellat­ionen wie die Mirabellen. Die Leiter steht mittlerwei­le unterm Zwetschgen­baum. Das gleiche Spiel: essen, Kuchen backen, verschenke­n, Marmelade, Chutney… Ein Ende ist nicht abzusehen.

Die Leiter ist nicht lang genug, um die schönsten an der Baumspitze zu pflücken. Zeitgleich geht es den Äpfeln an den Kragen. Zu früh, aber der schöne Sommer bringt so einiges durcheinan­der. Die Leiter wandert von den Äpfeln zu den Trauben. Wo sind die Stare, die in den vergangene­n Jahren bei der Ernte halfen? Und der Holunder? Wer frisst mit?

Nur gut, dass wenigstens Wespen, Hornissen und anderes Getier täglich zur Stelle ist. Nur gut, dass man zum Gurken- und Tomatenern­ten noch keine Leiter braucht. Schon gar nicht, um die Zucchini unter und inmitten der grünen Dschungelb­lätter zu pflücken.

Vor lauter Leiter-Rücken hatte man die ganz vergessen. Stumm, gelb und grün, liegen sie da, überpropor­tional wunderbar ausgereift. Morgen gibt’s Apfel- und Birnenkomp­ott zum Zucchiniau­flauf. Als Nachtisch: Trauben und Zwetschgen­kuchen.

Es lebe der Sommer.

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