Worthülsen und Pflege stützpunkte bringen nichts
Zum Bericht „Und dann brauchen sie Pfle ge“in den Rieser Nachrichten am 25. August:
Woran es am dringendsten fehlt, sind Kurzzeitpflegeplätze. Diese Plätze fehlen, weil es schlicht und ergreifend am Personal fehlt. Wenn immer mehr Pflegeheime in ihren Stellenanzeigen hohe Prämien ausloben, um überhaupt jemanden zu finden, sollte das die verantwortliche Politik endlich zum Handeln animieren.
Deren Worthülsen und evtl. Pflegestützpunkte bringen überhaupt nichts. Man hat die Pflege hierzulande viel zu lange als Privatangelegenheit der Menschen behandelt. In den skandinavischen Ländern wird die Pflege als gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstanden, und man wälzt sie nicht auf die Angehörigen ab. Man muss bei uns auch endlich weg von dem Gedanken, dass mit der Pflege Gewinne erzielt werden müssen.
Es sagt viel über ein Gemeinwesen aus, wie es mit seinen Alten und Kranken umgeht. Angefangen vom MDK, der meint, dass nach einem halbstündigen Gespräch eine Pflegestufe richtig festgestellt werden kann, bis zu den ungezählten Krankenkassenvorständen mit üppigsten Gehältern unserer zahllosen Krankenkassen braucht es bei uns einen kompletten Systemwechsel.
Ansonsten fährt die Pflege in naher Zukunft komplett an die Wand.