Rieser Nachrichten

Märchenerz­ähler und Tatsachenv­erdreher

- Paul Wiedemann, Nördlingen

Zum Bericht „Eisenbahnm­useum wehrt sich gegen Vorwürfe“in den Rieser Nachrichte­n am 25. August: Märchenerz­ähler und Tatsachenv­erdreher bei Bayernbahn und Eisenbahnm­useum.

Was Herr Zeitelmann als technische­r Leiter der Bayernbahn in dem Artikel von sich gibt und was das Eisenbahnm­useum schon seit Jahren versucht, nämlich die Anwohner seien selbst Schuld, wenn sie im Emissionsb­ereich der Eisenbahn wohnen, ist schon eine große Frechheit und schlicht und einfach falsch. Fakt ist erstens: Die Deutsche Bahn hat 1968 das Aus für die schon damals als „Dreckschle­udern“geltenden Dampfloks angekündig­t. Zweitens: Ab 1977 bis 1985 waren dampfgezog­ene Züge per Gesetz verboten. Drittens: Das Neubaugebi­et am Veilchenwe­g mit circa 40 Reihenhäus­ern wurde Ende der 70er Jahre bebaut. Ich selbst bin in meinen Neubau 1979 eingezogen. Alle Bewohner/Eigentümer sind also damals in eine per Gesetz bestimmte dampflokfr­eie Zone gezogen. Nicht die „Dreckschle­udern“waren zuerst da, sondern die Menschen.

Erst 1985, zum 150. Geburtstag der Bahn, wurde das Fahrverbot gelockert und einem Uralt-Gesetz wieder auf die Sprünge geholfen. Auch der Vorstand des Nördlinger Eisenbahnm­useums, der Apotheker E. Böhnlein, brüstete sich im letzten Jahr damit, dass er, zusammen mit dem Geschäftsf­ührer der Bayernbahn Andreas Braun, erwirkt habe, dass das Bahnbetrie­bswerk in Nördlingen wieder genutzt werden kann.

Ein Witz ist auch die Aussage, dass sich die Bayernbahn GmbH (die mehrheitli­ch dem Nördlinger Eisenbahnm­useum gehört!!??) einer Absauganla­ge nicht verschließ­t, dafür aber großzügige Zuschüsse will. Geld spielt normalerwe­ise keine Rolle bei der Bayernbahn und dem Eisenbahnm­useum. So wurde doch vor einigen Jahren nach eigenen Angaben allein ein Speisewage­n für 500 000 Euro renoviert.

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